Freitag, 21. November 2014

Ankunft Fulaga

Mittwoch, 12. November 2014, von Savusavu nach Fulaga, 3. Seetag, 40 sm. Ankunft

Fulaga (sprich: Fulanga) ist schon von See aus sehr beeindruckend, denn zwischen den Motus kann man schon die kleinen pilzförmigen Steineinseln und das türkisfarbene Wasser der Lagune erkennen. Bis wir vor dem Pass stehen, haben wir noch eine ziemlich aktive Segelei hinter uns zu bringen. Während wir nach Mitternacht um die 12 Knoten Süd haben und hoch an den Wind gehen müssen, um ohne Maschine unser Ziel zu erreichen, kriegen wir um 6 und 7 Uhr zwei Squalls mit 20 Knoten um die Ohren geblasen, bei denen Christine meine Hilfe zum Reffen braucht, denn die Genua muss schnell gegen die Kutterfock ausgetauscht werden. Unsere 54 qm-Genua am Wind bei 20 Kn wegzurollen ist schon etwas kraftraubend.

Um 9 Uhr liegt der Pass vor uns, wir bergen die Segel und fahren gegen den Wind darauf zu. Wir haben Glück, denn nach den zeitweilig dichten Wolken in der Nacht, scheint nun die Sonne und der Pass, der nur 50 Meter breit und bis zu 4 kn Strom haben kann, ist sehr gut zu sehen. Dennoch fahren wir mit 3 Knoten Fahrt vorsichtig hinein. Weil wir zu halber Tide und auflaufendem Wasser kommen, herrscht kaum Strömung und in Kooperation via Funk-Headsets (Christine steht vorn am Bug) haben wir keinerlei Probleme mit der Einfahrt.

Die Kulisse ist malerisch schön. Die riesige Lagune, in der es bestimmt mehrere Hundert dieser kleinen pilzförmigen Inselchen gibt, hat durchweg türkisfarbenes Wasser, das ergo kaum tiefer als 10 Meter sein kann und Sandgrund haben muss. Hier könnten, wenn es sein muss, 1000 Boote oder noch mehr einen Ankerplatz finden. Aber so viele sind es auch in der Hochsaison nicht; wir hörten von bis zu 20 Yachten, die zeitweilig gleichzeitig hier sind. Heute sind wir jedenfalls das einzige Schiff weit und breit. Die ganze Lagune ist ziemlich geschützt, denn das ovale Atoll mit Abmessungen der Wasserfläche von etwa 4 mal 8 Kilometern ist an 3 Seiten von Motus eingeschlossen.

Wir steuern einen Ankerplatz an, in dessen Nähe an Land ein Pfad zu dem größten der drei Dörfer, Moana-i-Cake, führt, wo wir unser Sevusevu entbieten müssen. Als wir um Zehn geankert haben, kommt ein Mann mit einem offenen Boot längsseits, der sich als Jo vorstellt und sich um uns kümmern wird. Mit dem Sevusevu könnten wir uns Zeit lassen bis Morgen und das wollen wir dann auch tun. Von ihm erfahren wir, dass wir in diesem Jahr die 70. Yacht sind, die nach Fulaga kommt.

Nachdem wir das Dinghy vom Vorschiff ins Wasser gebracht und Seeklar zurück gemacht haben, genießen wir die phantastische Aussicht und Ruhe. Ganz bewusst freuen wir uns auch, diesen so herrlichen Platz mit niemand sonst teilen zu müssen. Kein anderes Boot weit und breit. Das ist an so einem Ort schon etwas besonderes (auch wenn sich 20 Schiffe hier so verteilen könnten, dass man die meisten von ihnen vielleicht nicht einmal sehen würde).

Am Nachmittag knattern wir mit dem Dinghy etwas durch die Gegend, um uns die Pilze etwas genauer anzusehen. Manche sind in Höhe der Wasserlinie schon so weit abgetragen, dass nur noch ein Stamm steht und der Felsen in der Silhouette wie ein Laubbaum ausschaut. Unglaublich, dass so ein Ding nicht umfällt. Aber irgendwann wird es sicher mal so weit sein.

Den Windgenerator konnte ich übrigens wieder ans Laufen bringen. Das Problem bestand darin, dass die 40 Amp Flachsicherung offenbar keinen ordentlichen Kontakt mehr im Halter hatte und deshalb der Strom gar nicht im Regler ankam. Ob die Geräusche eventuell auch damit zusammenhängen oder ob das doch eine Frage angemackelter Flügel ist, ließ sich heute mangels Wind nicht mehr feststellen.

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Der Pass nach Fulaga ist 50 m breit und eine halbe Meile lang. Am Ende muss man achtgeben, da macht er eine starke Biegung nach links

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Einer der schönsten, wenn nicht der beste Ankerplatz überhaupt. Und diesen äußerst attraktiven Fleck Wasser haben wir diesmal ganz für uns allein. Und wir dürfen damit rechnen, dass sich daran nichts ändert. Wir haben Glück mit dem Wetterfenster (Westwind) gehabt, das sich vermutlich so schnell nicht wieder einstellen wird.

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Wir kurven im Dinghy eine Stunde lang durch die Gegend, um uns etwas umzuschauen

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Wie viele tausend Jahre es wohl dauert, bis derart viel Stein wegerodiert? Und wann es wohl so weit ist, dass der Brocken umkippt?

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Die Lagune ist riesig groß, circa 2 mal 4 Seemeilen

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Die Abendsonne scheint auf die Inselchen im Osten unseres Ankerplatzes

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