Freitag, 28. November 2014, Savusavu Marina, Fiji. Die Gasflasche bekommt ein komplettes Epoxy-Kleid
Am Vormittag fahren wir zum Dock der Marina. Christine will Lebensmittel in der Stadt einkaufen, ich habe Schleif- und Malerzeug dabei, um der Gasflasche den letzten Schliff zu verpassen.
Im Marinagelände wird seit einigen Tagen an einem lokalen Motorboot gearbeitet, dass auf einem großen Trailer an Land steht. Die Arbeiter haben mich immer freundlich gegrüßt und den Fortschritt an der Gasflasche freundlich kommentiert. Heute frage ich, ob ich meine Arbeiten auf dem Gestänge des Trailers ausführen darf, damit ich dabei nicht wieder am Boden hocken muss. Aber klar, natürlich darf ich das. Als einer der Jungs sieht, dass ich ohne Flex, nur von Hand, die Epoxyreste abschleifen will, fragt er mich, ob ich seinen Grinder haben wolle. Na gut, kann man ja mal probieren. Er legt ein Verlängerunskabel, holt die Flex, bastelt noch ein feinkörnigeres Schleifpapier auf den Teller und überreicht mir die Maschine. Damit geht es dann doch etwas besser. Als ich zwei Minuten geschliffen habe, kommt er wieder und meint, ich sollte ihm mal das Ding geben. Nicht, dass er mir zeigen will, wie es geht. Nein, er möchte das mal eben machen für mich. Nur so.
Ich sehe gleich, dass der Bursche dieses Geschäft versteht und mit mehr Sorgfalt schleift, als ich. Als er mal eine Pause macht, fragt er, ob ich nicht fände, dass es mehr Sinn mache, das ganze Ding mit Epoxy zu überziehen. Dann hätte ich doch für 10 Jahre Ruhe vorm Rost. Tja, sage ich, gute Idee, habe ich auch schon dran gedacht, aber ich scheue mich vor der Arbeit und der Sauerei, die das bedeutet. Ob er das denn für mich machen würde? Ja, kein Problem. Wenn ich das Material hätte, könnte er mir das eben in der Mittagspause machen. Bezahlen? Nein, das würde er doch gern aus Freundschaft tun.
Ich frage mich schon, wie der Bursche einfach so in seiner Arbeitszeit einen anderen Job anfangen kann, und dann noch ohne Bezahlung. Im Gespräch mit einem der anderen Jungs, die an dem Boot arbeiten, erfahre ich dann aber, dass Nat der Boss ist und u.a. kleine Kunststoffboote herstellt. Da wird mir dann spätestens klar, dass hier jemand am Werk ist, der sich mit Glasfaserverarbeitung auskennt. Ich hole Glasmatte und Epoxy vom Boot und kann dann mal zusehen, wie Leute mit dem klebrigen Zeugs arbeiten, die das öfters tun. Zeitweilig sind drei Mann beteiligt und als nach anderthalb Stunden die Arbeit getan ist, will Nat tatsächlich kein Geld annehmen. Ich stecke ihm 20 Dollar in die Tasche, die er nicht ablehnen kann, weil er dafür gerade keine Hand frei hat, und vereinbare mit ihm, dass er die zweite Gasflasche dann bitte genauso, und zwar von Anfang an, incl. Entrosten, bearbeiten kann. Sie muss dafür nur erst leer sein.
Um 17 Uhr sind wir auf der Nes-Puck zum Sundowner eingeladen. Da es dort eine Eiswürfelmaschine gibt, können wir uns an Campari-Orange erfreuen. Anschließend gehen wir in den Planters Club, wo heute Abend eine fundraising-party stattfindet. Als wir um 19 Uhr ankommen, ist es noch ziemlich leer, aber das ändert sich im Laufe des Abends, bis es schließlich knallevoll ist. Eine einheimische Lady hat die Fete organisiert, um Geld für allgemeine Zwecke, u.a. für eine Schule, zu organisieren und neben 5 FJD Eintritt pro Person werden auch Lose für 1 Dollar verkauft. Hauptgewinn: 1 Huhn (kein Witz). Wir kaufen 5 Lose und verschenken sie dann später. Das Essen, das wir bestellen, kommt vom Hidden Paradise, dem Inder, wo wir schon so oft eingekehrt sind. Es liegt dort einfach deren Speisekarte aus. Man telefoniert die Bestellung durch und etwas später wird „Tai-Chicken“ oder anderes serviert. Wir treffen auch einige Segler (wie Sylvia und Heinz von der Mambo, die begeistert von den Vorzügen eines Katamarans schwärmen), aber das Gros der Menschen hier sind locals. Es wird auch getanzt, mit Live-Music und von der Konserve, und ich fühle mich schwer an Tanzschulzeiten erinnert, denn es wird ausschließlich Musik aus den Siebzigern gespielt, von „Hey Tonight“ bis zu den „Rivers of Babylon“. Außerdem mutet der Dancefloor mit seinem Parkettboden und den längs am Rand des Saals aufgestellten Stühlen wirklich wie ein Tanzschulsaal aus unserer Jugend an. Ein sehr schöner Abend. Wir sind erst um kurz vor Mitternacht wieder an Bord, was für unsere hiesigen Verhältnisse ausgesprochen spät ist.
Nat nimmt mir die Maschine aus der Hand und macht dort weiter, wo ich aufgehört hatte
Zeitweilig wird er dabei von seinen Mitarbeitern unterstützt
Dann bekommt die Gasflasche insgesamt noch eine Lage Glasfasermatte und Epoxyüberzug verpasst
Am Abend gehen wir mit Lisa und Thomas zum Planters Club, wo heute eine Fundraising-Party stattfindet
Hier wird der Eintritt bezahlt. Schmale 5 FJD pro Person
Auf der Terrasse sitzt man prima, mit Blick auf den Creek.
Als wir kommen, ist noch wenig los …
… aber etwas später ändert sich das ziemlich. Musik und Dancefloor erinnern mich sehr an 40 Jahre zurückliegende Tanzschulzeiten
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