Samstag, 29. November 2014, Savusavu Marina, Fiji. Einladung zur „Hausmusik“ bei Nemai und Joelli
Die Gasflasche kriegt am Vormittag auf das Epoxy eine Grundierung und dann eine erste Farbschicht. Dann machen wir uns auf den Weg in die Stadt zum kleinen Foto-Shop. Eine große Yagona und einen frisch gebackenen Kuchen haben wir als Gastgeschenke im Gepäck. Heute sind Mutter und Tochter im Geschäft und wir vereinbaren, dass wir um 14 Uhr gemeinsam zu ihrem Haus fahren. Also haben wir noch 2 Stunden Zeit, die wir im Captain’s Café mit Lunch (Salate und Pommes) und Cappuccino, Zeitunglesen und Quizduell (eine Spiel-App, mit der man online gegeneinander spielen kann) verbringen.
Die Tochter muss um 14 Uhr noch anderthalb Stunden im Shop arbeiten, aber Nemai fährt mit uns zu ihrem Haus, wobei wir ein Taxi für 5 FJD nehmen, denn ein Auto hat die Familie offensichtlich nicht. Es geht in Richtung Flughafen (der ziemlich klein ist) und dann eine kleine Anhöhe hinauf zu ihrem Haus. Nemai und Joelli haben 9 Kinder, wovon das erste und letzte Jungen sind, alles dazwischen sind Mädels. Eine hübscher, als die andere (jedenfalls diejenigen, die wir zu Gesicht bekommen, und das sind immerhin drei). Die älteste Tochter ist mit einem Fijianer verheiratet, der für die englische Army arbeitet und derzeit in Hamburg stationiert ist. Entsprechend lange hat die Familie diese Tochter nicht gesehen. Interessant erscheint uns, dass Nemai, die ja um 14 Uhr einen 70 Prozent Arbeitstag hinter sich hat, nach Hause kommt und sich in aller Gemütsruhe mit uns zusammen hinsetzt. Keine Hektik, kein Stress. Da wir Kava mitgebracht haben, werden wir auch in diesem Privathaushalt mit entsprechendem Sevusevu-Zeremoniell von einem der männlichen Familienangehörigen (Onkel von Joelli) empfangen. Interessanterweise ist das einer von den Männern, die in unserer Marina an dem aufgebockten Motorboot arbeiten und den ich bereits hier kennengelernt hatte.
Der Anlass unseres Besuches ist ja eigentlich, das man uns eingeladen hatte, der Musik zuzuhören, die Joelli mit seinen Verwandten spielt. Nachdem die 5er-Gruppe mit Namen „Echos of the Bay“ ihre Anlage aufgebaut hat, spielen sie eine Reihe von Liedern. Wir sind mehr oder weniger einziges Publikum. Die Lieder sind überwiegend fijianisch und sehr melodiös und werden uns von schönen Tenorstimmen dargeboten. Ein Topf Grog (Kava) ist angesetzt und nach jedem Lied geht die Kokosnussschale einmal in die Runde. Wir tanzen zur Musik unter freiem Himmel bis gegen 16 Uhr. Dann müssen die Musiker ihre Sachen packen, denn am Abend haben sie einen Auftritt in einem der Resorts in der Nähe. Ihre Anlage ist erst 3 Wochen alt und nun müssen sie zusehen, Aufträge zu bekommen, damit sie die wohl nicht ganz unerheblichen Beträge ratenweise an den Verkäufer zurückzahlen können.
Wir bedanken uns ganz herzlich und machen uns um Vier auf den Weg zurück. Obwohl die Straße ziemlich steil über einen Berg führt, wollen wir die Strecke diesmal zu Fuß machen. Als wir oben auf dem Scheitel sind, geht ein unbefestigter Fahrweg nach links ab. Vielleicht kann man von dort oben ein paar gute Bilder vom Creek machen. Also geht es weiter bergan. Und tatsächlich. Die Anstrengung lohnt sich, auch wenn wir letztlich einen Umweg von fast einer Stunde gehen. Schließlich kommen wir beim Hot Springs Hotel den Berg herunter und haben nun nur noch ebene Strecke bis zur Marina. Immerhin sind wir fast zwei Stunden gelaufen und rechtschaffen erschöpft, als wir gegen Sechs wieder an Bord sind.
Mit Yagona und Kuchen bewaffnet machen wir uns auf den Weg in die Stadt
Obschon es hier ja das ganze Jahr über ziemlich warm ist, fangen jetzt im Südfrühling viele Bäume an zu blühen
14 Uhr vorm kleinen Shop der Familie. Wir warten mit Nemai zusammen auf das Taxi
Nemai in ihrem Wohnzimmer. Alles ziemlich simpel, wenn auch eine Spur “aufwändiger”, als die Wohnverhältnisse, die wir von den kleineren Inseln her kennen.
Joelli, der Hausherr, spielt Keyboard. Am Ende sind wir nicht ganz sicher, ob das heutige Spiel nicht ausschließlich für uns veranstaltet wurde, denn um 12 Uhr hat Joelli noch die Terrasse betoniert und um 16 Uhr muss die Truppe schon zusammenpacken für ihren Auftritt am Abend. Normalerweise spielen sie Samstags immer von 13 bis 18 Uhr.
Grog ist angesetzt und die Kokosnussschale wird nach jedem Lied in die Runde gereicht
Na, dann Prost! Ist doch kaum zu glauben, dass diese Frau 9 Kinder hat und schon 4-fache Oma ist.
Eine Nachbarin ist auch noch da und beginnt den Tanzreigen
Johnny ist der jüngste der Familie und ein ausgesprochen netter und pfiffiger Bursche. Alle Kinder kommen ungefragt zu uns, stellen sich mit Namen vor und geben uns die Hand
Auf dem Rückweg kommen wir am Flughafen vorbei, wo gerade eine kleine Maschine startet. Mit so einem Stoppelhopser werden wir am 28. Dezember auch von hier abfliegen (wenn er denn fliegt, denn bei viel Wind ist es hier nix mit Starten und Landen)
Von den Jungs, die gerade Mangos pflücken, bekommen wir gleich einige Früchte geschenkt
Ob das wirklich das Vereinslokal ist?
Dieser Weg geht ziemlich steil bergan, …
… aber von oben hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Nakama Creek
Die Nes-Puck liegt noch an einer der Außenmoorings (Bildmitte, am weitesten links liegendes Boot)
Leider fängt es an zu regnen, als es bergab geht
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