Donnerstag, 21. Juli 2016

Elefanten-Ritt

Dienstag,19. Juli 2016. Thailand. Chiang Mai. Dreitägiges Djungle Trekking. Zweiter Tag: Drei Stunden Wandern zum Dorf Paa Kao Lam und Ritt auf einem Elefanten.

Keine Eile heute Morgen. Wir können bis 8 Uhr schlafen und das sind immerhin 11 Stunden. Zum Frühstück gehen wir 50 Meter weiter zu einem etwas tiefer gelegenen Haus. Auch hier gibt es einen Gemeinschaftsschlafraum für Gäste, in dem in der letzten Nacht eine andere Gruppe gewesen war, die aber heute schon so früh aufgebrochen ist, dass wir nun Tische und Bänke für’s breakfast benutzen können, was uns sehr entgegen kommt. Es gibt Toast mit Rührei, Butter und Marmelade. Reichlich! Und frisches Obst, Rambutan (ähnlich wie Litschi) und Ananas.

Es ist schon fast 10 Uhr, als wir aufbrechen. Drei Stunden Wanderung liegen vor uns, die aber nicht ganz so anstrengend werden, wie die gestrigen, denn es geht nur moderat bergrauf und –runter. Zeitweilig gehen wir auf den schmalen Pfaden zwischen den Reisfeldterrassen entlang, aber meistens laufen wir im Schatten des Dschungels. Hin und wieder sehen wir Menschen, die auf den Feldern arbeiten und wir passieren zwei kleine Dörfer, die ebenfalls zum Stamm der Karen gehören. Haupteinkommensquelle der Menschen, die nicht viel Geld zum Leben brauchen, ist die Viehzucht. Insbesondere Rinder und Wasserbüffel werden ihres Fleisches wegen gehalten, Milchwirtschaft gibt es keine.

Gegen 13 Uhr erreichen wir das Karen-Dorf Paa Kao Lam, wo wir zunächst einmal warten müssen, bis eine vor uns eingetroffene Gruppe mit dem Essen fertig ist und sich dann vom Acker macht. Aber im Schatten sitzen und etwas trinken tut gut und so ist es kein Problem, dass wir unser Mittagessen erst um 14 Uhr bekommen.

Anschließend ist Elefantenreiten angesagt. Drei Elefanten stehen zur Verfügung, aber außer mir wollen nur noch Richard und Mink reiten. Was ich nicht verstehe ist, warum man Bänke auf die Elefanten geschnallt hat. Das kann doch nicht besonders angenehm für die Tiere sein und ist meines Erachtens auch völlig überflüssig. Ich will jedenfalls direkt auf dem Tier sitzen und darf dann auch wie ein Mahut auf dem Nacken des großen Tieres Platz nehmen. Es schaukelt etwas in dieser lichten Höhe, wenn sich der Koloss in Bewegung setzt. Zunächst sitzt noch ein echter Mahut hinter mir auf dem Elefanten, aber der verabschiedet sich nach 5 Minuten und dann führt nur noch ein junger Mann die drei Elefanten. Mir wird ganz anders, als sich mein Bulle plötzlich selbständig macht und mit mir im Gebüsch verschwindet. Die Verlockung, auf Nahrungssuche zu gehen, ist wohl zu groß. Ich schaue mich um, wo der Mahut bleibt, aber der ist bei den beiden anderen Elefanten und nicht zu sehen. Na gut, was soll schon passieren. Einfach gut festhalten, wobei das einfacher gesagt ist, als getan, denn es gibt eigentlich nix, woran man sich halten könnte. Weil man den Hang hat, leicht nach vorne zu kippen, kann man die Hände auf dem Schädel des Dickhäuters abstützen aber zu greifen gibt es nichts. Ist jedenfalls eine interessante Erfahrung. Die Haut der Tiere fühlt sich übrigens weicher an, als man glauben sollte. Um sich abzukühlen, klappen die Tiere ständig ihre Ohren an und ab. Weil ich direkt dahinter sitze, schlagen mir die Riesen-Lauscher immer auf die Beine. Irgendwann fällt meinem Koloss dann ein, dass das mit dem Ohrenwackeln nicht reicht und eine Dusche nicht schlecht wäre. Nur, dass er mich dabei mit duscht, hätte nicht unbedingt sein müssen. Ist aber nicht zu ändern und mir ist eh warm. Nach einer Dreiviertelstunde geht das Viech in die Knie und ich kann absteigen.

Das war das Programm des Tages. Relaxen in einfacher Umgebung ist angesagt. Ach ja, wir können noch zugucken, wie ein Teil unseres Abendessens zubereitet wird. Es gibt Schwein, und das muss erst geschlachtet werden. Ein Schlag mit einem dicken Bambusrohr auf den Kopf und die Sau fällt um, wie vom Blitz getroffen. Dann erleben wir, wie mitten im Busch mit einfachsten Mitteln fachgerecht ein Schwein zerlegt wird. In aller Ruhe, in aller Sauberkeit, professionell. Man sieht, dass die das nicht zum ersten Mal machen. Wahrscheinlich haben wir noch nie so frisches Schweinefleisch gegessen. Samboon kocht wieder selbst. Heute gibt es drei verschiedene Gerichte, dazu Reis. Alles schmeckt mal wieder hervorragend. Heute gehen wir schon um 8 Uhr ins Bett, wieder in eine Art Schlafsaal mit dünnen Matratzen auf dem Boden.

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Hier haben wir heute Nacht geschlafen

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Very basic, aber immerhin fließendes Wasser, wenn auch nur kalt und sicher nicht zum trinken geeignet

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Zum Frühstücken können wir heute immerhin am Tisch sitzen

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Die Küche, in der unsere Toasts und Rühreier und Tee vorbereitet werden. Die Einheimischen essen ein Reisgericht als Frühstück

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Klar zum Aufbruch. Drei Stunden Wanderung liegen vor uns.

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Feldarbeit in der Nähe des Dorfes

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Einige Reisfelder sind so weit vom Dorf entfernt, dass die Leute, die hierher zum Arbeiten gehen, in eigens errichteten Hütten übernachten

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Heute müssen wir die Schwimmwesten tragen, die wir morgen beim Rafting anlegen sollen

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Pause in einem kleinen Dorf an der Strecke

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Mit unserem Guide Samboon und seinem Cousin, der als Co-Guide fungiert

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Angekommen im Dorf Paa Kao Lam

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Ungewöhnliche Hängematte. Hier hat man einfach einen dicken Bambusstamm mehrfach aufgeschlitzt, gespreizt und dann eine Decke darübergelegt

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Unser heutiges Bettenlager. Ab 19 Uhr ist es darin stockdunkel. Gut, wer eine Taschen- oder Stirnlampe dabei hat.

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Man sitzt doch ziemlich hoch und es schaukelt auch ganz schön

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Der Bulle hat nichts anderes als fressen im Kopf. Also geht’s ab ins Gebüsch

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Und eine Dusche bekomme ich dann auch noch ab, obwohl ich die eigentlich woanders nehmen wollte.

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Mopeds sind hier in den Dörfern die wichtigsten Verkehrsmittel, wie es scheint

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Warum die Wasserbüffel Wasserbüffel heißen? Eh klar …

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Hier wird unser Abendessen geschlachtet.

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Auch heute kocht Samboon wieder für uns zu Abend. Es gibt drei verschiedene Gerichte, dazu Reis.

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Unsere heutige “Dusche”. Man schöpft das Wasser mit einer großen Kelle aus dem Bassin und gießt es sich über den Kopf.

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