Donnerstag, 19. Mai 2016

Einmal um die halbe Welt

Gedanken von Christine zum Ende eines großen Erlebnisses:

Wenn ich vor 6 Jahren in Emden geahnt hätte, was alles auf mich zukommt: Wäre ich aufgesprungen oder nicht?

Ich weiß es, ehrlich gesagt, bis jetzt nicht. Was ich weiß, ist, dass mich diese Ambivalenz zum Segeln bis Brisbane begleitet hat.

Aus heutiger Sicht bin ich einfach nur glücklich und zufrieden, dass wir diese Segelreise gesund und ohne Katastrophen hier beenden können. Ich hätte Ronald natürlich eine „toughere“ Segelpartnerin gewünscht und ich glaube, er hat immer ein wenig gehofft, dass sich diese Segelleidenschaft bei mir doch noch einstellt. Dem war und ist aber leider nicht so. Bei mir ist es eher die Reiseleidenschaft, die mich angetrieben hat. Die Seekrankheit hat mir viele Stunden zu schaffen gemacht und bei Wellen über 4 Meter Höhe und Kreuzseen, oder wie diese verflixten Dinger heißen, war ich sowieso der Meinung, dass ich auf dem Schiff nichts verloren habe.

Dann kamen aber wieder diese wunderbaren Begegnungen mit Menschen und Kulturen, die mir fremd waren und die die Reise zu einer Traumreise werden ließen. Die Abschiede von Inseln, Orten, Ankerplätzen und Personen sind mir zum Teil sehr schwer gefallen und diese Erinnerungen werden immer in meinem Herzen bleiben.

Ich bin froh, dass wir nun zusammen diese Weltumsegelung, die nur eine Halbe wurde, beenden und gemeinsam in die Zukunft wandern werden. Ganz besonders würde ich mir wünschen, dass die Menschen, die ihre Heimat verlieren oder verlassen müssen, mit dieser Herzlichkeit begrüßt werden, wie wir sie fast überall erleben durften. Es tut einfach gut, mit einem Lächeln empfangen zu werden, auch wenn man die Sprache nicht versteht.

Nun sage ich noch allen ein herzliches Dankeschön, die „mit uns gereist“ sind und uns auf der Gipsy „begleitet“ haben, auch wenn es nur virtuell war.

Unseren Segelfreunden auf den Ozeanen wünsche ich weiterhin alles, alles Gute! Ihr seid meine Helden!

Ein ganz besonderer Dank geht an meine Schwester Irmgard und Ronalds Bruder Klaus, die uns den Rücken frei gehalten haben von all den Dingen, die zu Hause erledigt werden müssen und von See aus nicht gerade einfach zu managen sind. Es macht vieles einfacher! Das Wiedersehen mit der Familie und Freunden war jedes Mal ein Highlight und ich danke allen dafür, dass sie uns wieder aufgenommen haben, so, als wenn wir nie weg gewesen wären.

Jede Begegnung die Deine Seele berührt, hinterlässt eine Spur.... (Quelle unbekannt)

Christine

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