Donnerstag, 11. Juni 2015

Langsames Internet, immerhin

Mittwoch, 10. Juni 2015, Anelghowhat, Aneityum, Vanuatu. Inlay wieder draußen. Endlich Internet-Empfang, wenn auch langsam. Christine lädt zu Krautfleckerlessen ein.

Jetzt reicht’s mir langsam mit der mangelnden Kompetenz der Zahnärzte. Gestern Abend ist mir wieder das Inlay rausgeflogen, das zunächst unzureichend in Neuseeland wieder eingeklebt wurde (weil die Zahnärztin nicht den alten Zement entfernt hatte, das Inlay zu hoch stand und deshalb anschließend auf weniger als 50% der ursprünglichen Masse zusammengefräst wurde) und dann in Lautoka noch einmal trotz der mittlerweile minimalen Größe eingesetzt wurde, obwohl ich darum gebeten hatte, statt dessen eine Füllung zu machen. Man ist ja immer geneigt, den Fachleuten Glauben zu schenken. Aber in beiden Fällen haben die Spezialisten nicht das gemacht, was eigentlich mein Wunsch war. Nämlich in Neuseeland, dass sie mir den alten Kleber aus dem Zahn entfernt und in Fiji, dass er mir eine Füllung einsetzt. Nun stehe ich hier, wo es nun definitiv keine zahnärztliche Versorgung gibt und kann sehen, wie wir klarkommen. Christine packt ihr Instrumentarium und das Cavit aus, ein provisorisches Füllungsmaterial, was aber leider von der Konsistenz schon etwas zu hart ist. Muss trotzdem gehen. Sie fabriziert mir also eine Packung in den Zahn und wir hoffen, dass das mal für ein paar Wochen gut geht.

Am Vormittag bereitet Christine schon das Essen für den Abend vor und backt ein frisches Brot. Anschließend fahren wir an Land und suchen den Laden von Esther, der etwas außerhalb des Ortes liegt. Wir fragen uns durch und stehen nach einer Viertelstunde in einem kleinen Wellblechhaus, dessen Wände mit Regalen verkleidet sind, die nun, nachdem das Versorgungsschiff da war, sogar ganz gut bestückt sind. Aber wir suchen weder Dosengerichte, noch Reis oder Mehl, sondern eine SIM Karte für TVL, die einheimische Telefongesellschaft. Von Tim wissen wir, dass es die hier zu kaufen gibt. Die Karte kostet nur 5 Euro und wir kaufen gleich auch noch Refill-Karten im Wert von 2500 Vatu, wofür man, wenn man den richtigen Plan wählt, maximal 1 GB Internet-Volumen bekommen kann. Gleich anschließend tapern wir zu Tim in dessen Büro im großen Steingebäude, das auch die Bank beherbergt, damit ich mich von ihm in die Geheimnisse der Aktivierung der Karte einweihen lassen kann. Das macht er in seinem Telefon, lädt ein Basisguthaben drauf und verrät mir auch die APN, die man eingeben muss, wenn das Internet denn funktionieren soll.

Wieder an Bord setze ich die Karte erstmal in den Dongle ein, denn ich traue mich nicht, die Karte mit Standardgröße auf das Mini-Format des iPhone5 zurückzuschneiden. Funktioniert tatsächlich, allerdings extrem langsam, weil es nur eine „Edge“-Verbindung gibt, also der Standard unterhalb von 3G. Neben dem Abrufen von emails checke ich auch gleich einmal, ob Livewriter in Verbindung mit Blogger funktioniert. Und siehe da: Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Offenbar ist Google tatsächlich ein paar Meter zurückgerudert und hat die alten Sicherheitsstandards wieder hergestellt. Zumindest kann ich mir das nicht anders erklären, denn die Muße, im help-forum nachzuschauen, habe ich nicht. Es wird nun also sukzessive auch wieder Bilder geben und ich bemühe mich, schnellstmöglich auch die besten Fotos der vergangenen Tage hochzuladen, wofür man dann in der Zeit zurückgehen muss, denn ich beabsichtige, sie zeitnah zu den korrespondierenden postings einzustellen.

Für 17 Uhr hat Christine die Felices und Hana Itis zu Sundowner und Krautfleckerl-Essen eingeladen. Nachdem die Sonne untergegangen ist, verziehen wir uns zum Dinner unter Deck. Draußen wäre es zu frisch und im Salon ist die Temperatur sehr angenehm. Wir sitzen bis 22 Uhr zusammen und haben einen schönen Abend.

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Cavit anstatt Inlay: Christine bei der Arbeit

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Im kleinen Laden von Esther bekommen wir eine lokale SIM-Karte, die wir später sogar zum Laufen bringen. Das Internet ist allerdings mehr als langsam

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Während Tim mich in die Geheimnisse von tvl einweist (genauer gesagt, wie man die SIM Karte aktiviert), plaudert Christine draußen mit ein paar Leuten aus dem Dorf. Es zeigt sich, dass der Lehrer sehr gut über die europäische und deutsche Geschichte informiert ist.

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Didier, Marie-Luce, Conny und Wolfgang zu Gast zum Krautfleckerlessen bei uns an Bord

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