Mittwoch, 31. Dezember 2014

Stürmischer Wind

Mittwoch, 31. Dezember 2014, Neuseeland, Kaikoura. Wanderung um die Halbinsel. Whale watching fällt aus wegen Sturm

Als wir gegen Acht aufstehen, wackelt unser Camper ganz ordentlich. Der Wind schüttelt es kräftig hin und her. Ob es da ratsam ist, mit dem Boot zum whale watching hinauszufahren? Für Christine wohl eher nicht. Wir hatten zwar vorgehabt, noch zur Apotheke zu gehen, um etwas gegen Seekrankheit einzukaufen, aber bei dem Hack, den wir zur Zeit haben, würde ihr das auch nicht helfen. Und auch mir kommen Zweifel, ob man bei 2 Meter hohen Wellen die Wale überhaupt entdeckt. Als wir zum Strand kommen, wird mir klar, dass ich die 100 Euro unter diesen Bedingungen nicht ausgeben will, obwohl hier 80% des Preises zurückerstattet werden, falls keine Sichtung erfolgt. Als wir zur wale watching station kommen, um uns abzumelden, sehen wir, dass die ersten 3 Touren des Tages schon wegen des Windes gestrichen sind und da der Wind eher noch zunehmen soll, werden die restlichen wohl auch ausfallen. Auf der Anzeigetafel sagt der Wetterbericht für heute 30 bis 40 Knoten Wind voraus, also Stärke 7 bis 8. Die habenhier wohl auch keine Lust, sich mit kotzenden Touris abzumühen und am Ende 80 Euro pro Person wieder rausrücken zu müssen.

Unser Alternativprogramm besteht ab 10 Uhr darin, einen Rundgang um die Halbinsel zu machen, fast immer am Wasser entlang. Das Gehen ist durch den Wind manchmal etwas erschwert, die Brille ist schnell mit Salz verkrustet. Wegen der dicken Bewölkung sind die Ausblicke nicht so schön, wie sie bei Sonnenschein wären, aber auch so ist die Landschaft beeindruckend. Ich fühle mich an die Nordseeküste erinnert, zeitweise an die Dünenlandschaften der ost- oder nordfriesischen Inseln und oben über den Klippen auf dem Hochplateau an Helgoland. Nur die hohen Berge im Hintergrund, der höchste sichtbare ist der Manakau mit 2610 Metern, stören den Vergleich. Wir wandern 3,5 Stunden und sind ziemlich erschöpft, als wir schließlich, ohne wirkliche Pause zwischendurch und ohne einen Snack in der Tasche, wieder im „Zentrum“ von Kaikoura ankommen. Wir merken schon deutlich, dass wir in der letzten Zeit in Fiji etwas zu wenig für unsere Fitness getan haben und eben auch keine 25 mehr sind.

Jedenfalls sind wir froh, als wir gegen 14 Uhr in einem netten Café auf bequeme Sessel sinken und ein leckeres Mittagessen verputzen können. Anschließend kaufen wir im Supermarkt, der heute an Silvester und auch morgen bis 20 Uhr geöffnet hat, ein paar Lebensmittel ein und marschieren dann noch einmal 15 Minuten bis zum Campingplatz, wo ich mir einen ausgiebigen Nachmittagsschlaf gönne, während Christine allerlei herumrumort und später ein ebook liest.

Am Abend spazieren wir noch einmal ins Städtchen. Der Wind hat nachgelassen und die Sonne scheint wieder. Wir entscheiden uns für ein thailändisches Restaurant und essen King Prawns. Den Sekt genehmigen wir uns auch schon, denn wir glauben nicht, dass wir bis Mitternacht aufbleiben wollen. Das Lokal ist gut besucht. So gut, dass offenbar sämtliche Desserts ausverkauft sind, denn wir bekommen keines mehr und ziehen dafür in das nette Crayfish-Café um, in dem wir schon zu Mittag gegessen hatten. Dort gibt es eine Toblerone Mousse, die nicht nur supergut schmeckt, sondern auch eine gigantische Portion ist, an deren Kalorienzahl ich lieber gar nicht denken mag. Auf dem Weg zurück kehren wir noch kurz in einem Lokal mit Live-Musik ein, sind dann aber um Zehn wieder auf dem Campingplatz. Mittlerweile ist es richtig dunkel geworden.

Allen denjenigen, die das hier noch in 2014 lesen, wünschen wir einen guten Rutsch und ansonsten ein tolles Neues Jahr.

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Dem stürmischen Wind fällt unser eigentliches Programm für heute, das whale watching, zum Opfer

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Wenn die Ketten dieser vor Anker liegenden Fischerboote brechen, landen sie auf den Felsen vorm Strand und sind in nullkommanichts Kleinholz

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Ehemalige Walfängerstation, jetzt Museum. Auf dem Tisch liegen Walknochen

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Am äußeren Rand der Peninsula von Kaikoura gibt es eine Seehundkolonie. Einige Exemplare bekommen wir zu Gesicht

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Der Weg führt über ein Hochplateau, circa 100 Meter über dem Meer

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Der Strand im Ort ist gesäumt mit Norfolk Pines, einer sehr widerstandsfähigen Pinienart. Trotz der 8 Windstärken biegen sich die Stämme so gut wie nicht

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Betrunkene mag man hier gar nicht. Die Lokale sind ermächtigt, bei Personen, die jünger als 25 aussehen, Personalausweise zu kontrollieren

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Thailändisches Lokal, in dem wir sehr gut zu Abend essen. Spezielle Silvestermenus oder ein gehobeneres Ambiente gibt es nirgendwo im Ort.

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