Montag, 15. Dezember 2014

Gasflasche Nr. 2

Montag, 15. Dezember 2014, Savusavu Marina, Fiji. Entrosten der zweiten Gasflasche und Christine hat wieder Tanzprobe

Da Marcia ihren Außenborder mal wieder nicht ankriegt, fahre ich die beiden Mädels um 9 Uhr zum Steg der Marina. Da das Wetter nach wie vor schön ist, möchte ich die zweite Gasflasche in Angriff nehmen. Sie ist zwar noch etwa halbvoll, aber wenn ich warte, bis sie leer ist, geht ein weiteres Vierteljahr ins Land und der Rost schreitet munter fort. Also gibt es eine Premiere: Schnelles Gasflaschenentleeren. Nun sollte man ja meinen, es reicht, das Ding einfach aufzudrehen. Ich stelle die Flasche also hinten ins Cockpit und mache den Hahn auf. Es preift und zischt etwa 5 Minuten lang. Dann denke ich: Flasche leer. Sicherheitshalber noch mal schütteln. Da fängt es wieder an zu zischen, hört aber bald wieder auf. Mal sehen, was passiert, wenn ich die Flasche kopfüber halte. Glücklicherweise stehe ich am Heck, denn nun läuft flüssiges Gas kalt zischend aus dem Ventil. Schätzungsweise etwas 1 bis 2 Liter. Zwischendurch muss man die Flasche mal wieder aufrecht halten. Dann kann man wieder Flüssiggas ausrinnen lassen. Am Ventil wird es verflixt kalt. Ich lasse das Ding noch eine Weile ausrauchen, bevor ich mich auf den Weg mache. Wenn man anfängt, an dem Zylinder mit der Flex zu arbeiten, wird der Stahl ziemlich heiß und ich möchte ja nicht, dass mir die ganze Geschichte mit lautem Krawumm um die Ohren fliegt. Wahrscheinlich käme man dabei nicht wie Lehrer Lämpel mit angesengten Ohren weg, sondern es wäre wohl etwas ärger.

Die Arbeitsposition in der Marina ist diesmal besser, weil der große Trailer leer ist und ich damit eine gute „Werkbank“ habe. Aber bei dieser Gasflasche ist der Zylinder unter der Farbe weit stärker angerostet, als bei der ersten. Dafür ist der Sockel nicht ganz so hinüber. Nach einer Stunde Arbeit muss ich eine Pause einlegen, weil an dem Marinasteg ein Trimaran neue Farbe bekommt und obwohl ich etwa 70 Meter weg bin, trägt der Wind die Rostpartikel hinüber. Also lege ich ab 12 Uhr eine Pause an Bord ein, hole um 15 Uhr Christine und Marcia wieder vom Steg ab, die nun auch die extra genähten Kleider bekommen haben (Nähkosten pro Stück etwa 7,30 Euro) und quitschfidel sind. Irgendwie sind die Mädels mittlerweile so weit, dass sie den Auftritt am Mittwoch einfach riskieren wollen. Wäre ja auch zu schade, nach der ganzen Mühe jetzt aufzugeben.

Nach Kaffee und Kuchen fahre ich dann gegen halb Fünf wieder zu meiner „Arbeitsstelle“, nachdem der Trimaran an die Mooring verlegt hat. Mit Flex, Drahtbürste, Schleifpapier und Dremel gehe ich dem Rost zu Leibe, geschlagene drei Stunden lang. Vollkommen kriege ich die Korrosion nicht weg, dann müsste ich noch einen ganzen Tag flexen und dabei ziemlich viel Material wegnehmen. Als am Ende eine Lage Grundierung drauf ist, hat die Dämmerung längst begonnen und es ist schon fast dunkel.

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Bei dieser Flasche ist der Zylinder stärker verrostet, dafür ist der Sockel nicht ganz so zerfressen

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Damit später die Glasmatte besser um den Rest des Sockels gearbeitet werden kann, muss die umgebogene Kante weggeflext werden

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In diesem Zustand kommt die Farbe drauf. Sicher nicht ganz optimal, aber Sandstrahlen lassen kann man hier nirgends. Es sitzen ohnehin schon 3 Stunden Arbeit drin

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