Sonntag, 13. April 2014

Alle Lichtmaschinen kaputt

Samstag, 12. April 2014, von Ile Toamaro nach Nao Nao (Raiatea), beide Lichtmaschinen defekt, Antennenkabel in Geräteträger einziehen

Der Tag beginnt beginnt beschissen. Erstens mit Regen, zweitens mit defekter Lichtmaschine. Was, schon wieder? Ja, leider. Die weiße Prestolite hat nun auch ihren Geist aufgegeben, was sich mit lautem Piepsen des Piezos bemerkbar macht. Wie schon 2010, als wir mit dieser LIMA in Emden gestartet sind, überlebt sie auch jetzt wieder nur einige Betriebsstunden. Noch sind wir zuversichtlich, denn in die grüne Valeo ist ja nun der neue Regler eingebaut, also wird sie ja sicher funktionieren. Da es weiter regnet, entschließen wir uns, die weiße aus-, und die grüne wieder einzubauen. Eineinviertel Stunden später kommt dann der große Frust, denn auch die Valeo liefert nicht ein einziges Volt Spannung ab. Dann war der Fehler ja wohl nicht ein kaputter Regler, sondern eventuell doch eine defekte Diodenbrücke, wie der Typ von Nautitec behauptet hatte.

Jetzt müssen wir also noch sparsamer mit der Energie umgehen, denn mit der Hauptmaschine können wir jetzt keinen Strom mehr erzeugen. Zur Zeit brauchen wir natürlich doppelt so viel Frischwasser, wie im Normalfall, wenn wir allein an Bord sind. Das heißt, für den Wassermacher benötigen wir etwa 20 AH mehr pro Tag, als sonst. Da muss dann das Tee- und Kaffeewasser, das wir normalerweise elektrisch erhitzen, mit Gas gekocht werden.

Um 12 Uhr gehen wir ankerauf und fahren südlich durch die Lagune Richtung Nao Nao, einem unserer Lieblingsankerplätze. Der Wind kommt von vorn, also alles unter Motor. Um das Gepiepse (weil kein Strom erzeugt wird) abzustellen, muss die Zündung abgeschaltet werden. Deshalb zeigt aber auch der Drehzahlmesser nun nichts mehr an und der Motorstundenzähler funktioniert auch nicht mehr. Mensch, ist das ärgerlich. Klagen nützt aber nichts. Um 1350 fällt der Anker auf 2,70 m Wassertiefe. Auf diesem kleinen Spot westlich von Nao Nao liegen wir ganz allein, allerdings bekommen wir heute keinen schönen Sonnenschein zum Schnorcheln. Später bringen wir dann noch einen zweiten Anker aus, damit wir nicht bei einer eventuellen, wenn auch unwahrscheinlichen, Winddrehung auf zu flaches Wasser treiben können.

Thomas und ich beschäftigen uns nach Kaffee und Keksen mit der Verlegung des Antennenkabels für die WLAN Antenne durch einen Holm des Geräteträgers. Wie immer, führen die zunächst naheliegenden Lösungsansätze nicht zum Erfolg und wir müssen den mühsamsten Weg gehen, aber nach zwei Stunden haben wir das Kabel dann doch gut unter Deck geführt. Morgen werden wir dann hoffentlich die restlichen Montagearbeiten erledigen können.

Zu Abend gibt es heute eine phantastische, perfekt gewürzte Gemüsepfanne, die Christine uns zaubert und die wir uns zusammen mit ein paar Gläsern Weißwein bei langsam besser werdendem Wetter schmecken lassen. Der Fast-Vollmond liefert dazu eine romantische Stimmung.

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Mit Baguette kann man die Fische animieren, nah ans Boot zu kommen. In Nao Nao liegen wir mit dem Boot nur eine Schiffslänge von wunderschönen Korallenblöcken entfernt. Eva und Christine gehen ausgiebig schnorcheln und sehen unter anderem einen Adlerrochen.

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Dieser Kofferfisch scheint besonders hungrig zu sein

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Kabelziehen an Bord ist alles andere als ein leichter Job. Meine rechte Schulter zwickt bei einigen Verrenkungen, die ich machen muss, aber letztlich erreichen wir unser Ziel

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Das Antennekabel, wie es unter Deck aus dem vorderen Holm des Geräteträgers kommt. Photographisch gar nicht rüberzubringen, wie schwer zugängig diese Stelle ist

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