Donnerstag, 27. März 2014

Doch nicht nach Tahiti

Mittwoch, 26. März 2014, von CNI nach Uturoa, Wetter zu schlecht für Fahrt nach Tahiti

Wir stehen um Sieben auf und stellen uns darauf ein, gegen Mittag nach Moorea aufzubrechen. Wäre doch toll, wenn wir die reparierte Lichtmaschine rechtzeitig zurückbekämen. Ich funke Karin auf 72 an und kurz darauf meldet sie sich wieder. Ich könne das Gerät um halb Zehn abholen, allerdings sei der Mechaniker nicht in der Lage gewesen, das Ding zu reparieren, weil ihm die passenden Dioden fehlten. Ich fahre mit dem Dinghy hin und hole die LIMA wieder ab. Anschließend nehmen wir den Außenborder an Deck und verstauen das Dinghy auf dem Vorschiff. Schließlich haben wir 120 Seemeilen Hochsee vor uns.

Als wir neulich in Uturoa lagen, hatte sich uns ein Amerikaner namens Richard vorgestellt, der sich anbot, elektronische Arbeiten durchzuführen, u.a. sei er auch spezialisiert auf Generatoren und habe dafür auch diverse Ersatzteile vorrätig. Er lebt auf einem Boot in der Marina in Uturoa und hat einen kleinen Workshop irgendwo auf der Insel. Da er uns eine Visitenkarte hinterlassen hatte, rufe ich ihn an und vereinbare mit ihm ein Treffen um 1230 an der Pier in Uturoa. Um Zwanzig vor Elf werfen wir die Mooring-Leinen los und fahren unter Maschine zur Hauptstadt, wo wir wieder an unserem Lieblingsplatz, nicht weit von der Pizzeria, festmachen. Das Wetter sieht gar nicht gut aus, vor allem donnert es ständig um uns herum. Das nehmen wir zum Anlass, außer in unsere Gribfiles, auch einmal in einen lokalen Wetterbericht von Raiatea und Moorea zu sehen. Was wir da finden, stimmt uns nicht gerade positiv. Für heute und morgen sind Gewitter angesagt.

Wo wir schon hier sind, können wir gleich noch etwas einkaufen. Christine im Supermarkt, ich an der Tankstelle (Benzin und 2T-Öl für den Außenborder). Kaum sind wir am Ziel, fängt es gewaltig an zu schütten. Ich warte eine halbe Stunde in der Tankstelle, bevor es so weit nachlässt, dass ich halbwegs trocken zum Boot zurück komme. Auch Christine ist gerade wieder an Bord gekommen. Richard ist pünktlich um halb Eins da und nimmt die Lichtmaschine mit.

Das Wetter ist besch... Die für Mittag versprochene Winddrehung auf Nordost findet und findet nicht statt, aber das ist eh schon fast egal, denn ich kann die Capitana sowieso nicht überzeugen, bei Gewittergefahr loszusegeln. Und es ist ja nicht so, dass wir unbedingt nach Moorea oder Tahiti zurück müssen, auch wenn wir Eva und Thomas gern dort aufgepickt und uns auch auf ein Wiedersehen mit Conny und Wolfgang in Moorea gefreut hätten. Tatsächlich kommt die passende Windrichtung erst mit einem kräftigen Squall und Regen um 18 Uhr. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet, schon gar nicht mit 20 Knoten. Denn jetzt kriegen wir den Wind voll breitseits und der drückt uns auf die Mole. Die Wellen werden höher und klatschen lautstark an die Bordwand. Der vor uns liegende Franzose verlässt diese Pier und legt sich gegenüber an den Anleger neben der Tankstelle. Wir packen alles an Fendern, was wir haben, zwischen Boot und Beton. Der Wind wird nicht lange so stark bleiben und wohl über Nacht wieder auf Ost drehen. Hoffen wir jedenfalls.

Es wird langsam dunkel, Zeit zum Abendessen. Da wir ja geplant hatten, auf See zu sein, hatte Christine gestern schon einen Eintopf gekocht, von dem noch die Hälfte übrig ist und der heute als Abendessen auf dem Speisezettel steht. Aber einen Tag kann man einen Eintopf unter diesen Bedingungen wohl nicht stehen lassen, denn das Essen ist leider total vergoren. Alles zum wegschütten. Schaaade!

Da wir nun schon in Uturoa sind, können wir also auswärts essen. Die Pizzeria auf der Pier hat geschlossen, der „George-Clooney-Kaffeeladen“, ebenfalls ein Restaurant im Pier-Komplex, ebenfalls. Also versuchen wir es mal beim Chinesen an der Hauptstraße, der im Vorjahr geschlossen hatte, als wir es schon einmal dort versucht hatten. Treffer! Heute hat er geöffnet und wir sind positiv überrascht. Sehr stilvolles, gelungenes chinesisches Ambiente, sauber, Tischdecken. Und noch ein Platz für uns frei. Wir essen sehr gut und sehr reichlich und kehren dann wieder an Bord zurück.

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Wir haben gerade an der Pier in Uturoa festgemacht, um uns mit Richard zu treffen, der unsere Lichtmaschine reparieren will

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Es donnert um uns herum und dieser Squall bringt viel Regen mit sich, …

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… den Christine im Supermarkt, und ich an der Tankstelle erlebe

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Dachrinnen gibt es wohl, aber sie sind ziemlich löchrig

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Der Eimer, der drunter steht, nützt eigentlich gar nichts, denn weder wird das Wasser verwertet, noch bleibt es trocken rundherum

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Der Tankwart schaufelt das Wasser ein paar Meter zur Seite. Auch ein etwas nutzloses Unterfangen

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Blick aus unserem Salonfenster. Da sind wir dann doch ganz froh, dass wir an der Pier liegen und nicht dort draußen rumkreuzen

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Sieht nicht so appetitlich aus? Finden wir auch. Dieser überaus leckere Bohneneintopf, den Christine gestern Abend extra für unsere bevorstehende Seefahrt nach Moorea gekocht hatte, ist 24 Stunden später leider hinüber. Vielleicht mögen die Fische das ja noch essen.

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Neuer Versuch mit speziellen Ziplock-Eisbeuteln, die Christine heute hier im Supermarkt gefunden hat. Wie man sieht, es funktioniert. Nach anderthalb Stunden vor den Kühlrippen und stärkerer Kälteeinstellung am Thermostat ist das Ergebnis ganz ok. Wenn man die Eiscubes gegeneinander drückt, springt die Perforation auf und man hat schließlich alle 24 Stücke lose in der Plastiktüte

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