Mittwoch, 15. Mai 2013

Sundowner auf Sweet Surrender

Dienstag, 14. Mai 2013, Fatu Hiva, Alua arrival, Sundowner auf Sweet Surrender

Als ich um 7 Uhr aufstehe und einen Blick nach draußen werfe, ist die Alua schon im Anmarsch. Schnell haben wir Funkkontakt und ich kann ihnen ein paar Hinweise zum Ankerplatz geben. Die persönliche Begrüßung per Dinghy folgt kurze Zeit später.

Der Vormittag vergeht mit dem Säubern von Deck und Stb-Bordwand. An Deck sind es insbesondere die Rückstände von den vielen fliegenden Fischen und Oktopussen, die besonders behandelt werden müssen. An der Bordwand haben wir immer noch Spuren von den Autoreifen der Taxis in Galapagos. Als das halbwegs ordentlich erledigt ist, kümmere ich mich um meinen Rasierapparat. Der Akku wird nämlich nicht mehr geladen und ich habe mittlerweile schon einen 5-Tage-Bart. Es stellt sich heraus, dass das Netzteil defekt ist. Glücklicherweise lässt sich ein Netzteil mit 12V Input, dass eigentlich für die Laptops vorgesehen ist, im Output auf die benötigten 15V umschalten. Nun muss noch ein Stecker-Ersatz zusammengelötet werden und dann ist der Rasierapparat wieder auflad- und einsetzbar. Rasur im Anschluss.

Mittlerweile ist es mit 23 Booten knallevoll am Ankerplatz, nachdem auch die Full Monty mittags einläuft. Die Always Saturday liegt so dicht auf uns drauf, dass wir am Vormittag einmal sogar fast zusammenstoßen. Weil beide Besatzungen an Deck sind, können wir das durch kräftiges Abhalten gerade noch verhindern. Ron entschließt sich dann, einen zweiten Anker auszubringen, um sein Boot etwas weiter nach Stb ziehen zu können. Ich helfe ihm bei der Aktion. Einen Anker samt Kette und dicker Trosse mit dem Beiboot auszufahren, ist eine ziemlich mühsame Geschichte. Zwar bringen wir den Anker in Position, aber viel helfen tut die Aktion auch nicht. Mit dem zweiten Anker trauen sie sich dann aber, etwas Kette vom Hauptanker einzunehmen. Das Problem in der Bucht hier ist zum Einen die Enge, zum Anderen der schralende, böige Wind und zum Dritten der heute einsetzende, kräftige Schwell, der die Boote ziemlich hin- und herschiebt.

Eine ältere Ketsch, die relativ dicht vorm Stein-Strand liegt, hat sich offenbar vom Anker losgerissen (wir erfahren dann später, dass sich die Ankerleine an den Steinen am Boden durchgescheuert hat) und treibt auf die Felsen zu. Ich mache schnell das Dinghy klar und fahre hin zum Helfen. Es sind schon ein paar andere Besatzungen mit ihren Beibooten vor Ort und gemeinsam schaffen wir es, das Boot, dessen Hauptmaschine offenbar nicht anspringen will, von den Felsen wegzuschleppen und wieder Richtung Ankerplatz zu bugsieren. Keine Minute später hätten die auf den Rocks gesessen, denn bei den 20-Knoten-Böen treibt so ein Boot ziemlich schnell. Von einem anderen Schiff haben sie offenbar einen Ersatzanker samt Leine bekommen und können sich in Folge nun bemühen, nach ihrem eigenen Anker am Grund zu tauchen. Wird nicht einfach sein, ihn in dem durch den Schwell aufgewühlten und trüben Wasser zu finden. Auch die Voyageur von Michael liegt so dicht vorm Strand nun nicht mehr komfortabel, denn sie sind schon fast in der Zone, wo die Wellen brechen. Er steckt mehr Kette und bringt einen Heckanker aus. Ich hatte ihnen den Platz empfohlen und bei dem ruhigen Wasser in den letzten Tagen war das auch eine gute Idee. Nun bin ich mir sicher, dass die Voyageur-Crew alles andere als happy ist, denn die mögen absolut keinen Schwell am Ankerplatz. So wenig, dass sie in Galapagos während des gesamten Aufenthalts in einem Hotel gewohnt haben. Und heute ist es hier um Längen rolliger als in der Wreck Bay.

Am Abend sind wir auf der Sweet Surrender von Danielle und Phil zum Sundowner. Es gibt Rumpunsch. Das Cockpit der Oceanis 46 ist groß und voll belegt. Außer uns sind die Aluas, Elonnisas (Elisabeth und Onni), Always Saturdays (Nancy und Ron) und Full Montys (Jenny und Will) eingeladen. Mal wieder eine tolle Runde mit drei Besatzungen, wo die Mädels die Skipper sind (Sweet Surrender, Elonnisa, Full Monty).

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