Mittwoch, 22. Mai 2013

Lunch bei Desirée

Sonntag, 12. Mai 2013, Fatu Hiva, Gottesdienst, Neuverkabelung der Ankerwinsch, Mittagessen bei Desirée

Um 8 sind wir in der Kirche zum Gottesdienst, weil uns die Musik am Donnerstag so gut gefallen hatte. Auch heute ist die kleine Kirche mit etwa 80 Personen fast knallevoll. Es wird viel gesungen. Polynesische Klänge, kräftig und laut. 3 Gitarren unterstützen den Gesang. Wir wären bereit, Eintritt für den Kirchgang zu bezahlen, so schön ist das. Auch sonst weist dieser katholische Gottesdienst eine Menge Unterschiede zu dem auf, was wir so von zu Hause kennen. Der Priester hält sich vornehm zurück. 80 Prozent der Texte werden von Gemeindemitgliedern gesprochen, ausnahmslos Frauen. Die Predigt wird von einem Mann in Zivil gehalten, und zwar ganz zum Schluss der Messe. Wir verstehen zwar kein Wort, weil alles in Polynesisch abläuft, aber der Bursche redet mit enormer Eloquenz, Mienenspiel und Gestik, so dass es sogar für uns interessant ist, zuzuhören. Nach dem Gottesdienst bilden Priester und Messdiener eine Reception Line vor der Kirche und schütteln jedem die Hand.

An Bord gibt es heute wieder Arbeit. Ich möchte die Ankerwinsch von den Bugbatterien runternehmen und über die Servicebatterien betreiben, weil deren Kapazität größer ist und sie bei laufendem Motor von der Lichtmaschine unterstützt werden. Dafür müssen ein paar Kabel ab- und umgeklemmt werden. Ist insgesamt ein Job von 3 Stunden. Bin gespannt, ob sich beim nächsten Ankerauf ein positiver Effekt einstellt.

Zum Mittagessen haben wir uns bei Desirée angemeldet, zusammen mit 15 anderen Seglern. Sie ist die Frau von Jaques, der uns mit seinem Boot nach Omoa gefahren hatte. Um 12 sind wir an der Pier und von dort aus gehen wir etwa 10 Minuten zu ihrem Haus. Wir sitzen im großen Raum der Familie, wohl Küche, Ess- und Wohnzimmer gleichermaßen. Die Einrichtung ist einfach und alt, an den Küchenschränken hängen die Türen auf Halbmast. Aber das Essen ist klasse. Kalter Fisch (Thun und Mahi Mahi) mariniert, Ziege in Kokossauce, gegrillte Hähnchen, diverse Arten von Breadfruit, Reis, verschiedenartig zubereitete Bananen, Chips aus irgendetwas anderem, als Kartoffeln. Die Getränke mussten wir selber mitbringen. Nun kennen wir fast alle Bootsbesatzungen hier am Ankerplatz.

Als wir zurückkommen, sind die Voyageur und die Always Saturday eingelaufen. Nun sind die Beagle Net Boote schon fast in der Mehrzahl. In den nächsten Tagen kommen noch mehr. Am Ankerplatz wird es langsam eng. Heute abend sind es 16 Boote.

Zum Sundowner sind wir, zusammen mit den Sweet Surrenders (Phil und Danielle, er Australier, sie Französin) bei Elisabeth und Onni (er Isländer, sie Deutsche) auf der Elonnisa eingeladen. Wir kriegen wieder mal ein großes Boot zu sehen. 54 Fuß sind 3 Meter länger als unser Boot und wahrscheinlich ist der Kahn auch einen Meter breiter. Also locker 20 qm mehr Wohnfläche. Das macht sich schon bemerkbar. Natürlich gibt es Eis an Bord und damit schmeckt der Rumpunsch ganz ausgezeichnet. Von Phil und Danielle erfahren wir, dass sie in Frankreich einen Surfshop betrieben hatten und dann für 10 Jahre nach Australien gegangen sind um Rinder- und Pferdezucht zu betreiben. Die Pferde wurden für Langstreckenrennen ausgebildet und haben offenbar besonders in den arabischen Ländern hohe Preise erzielt. Als sie genug Pferde verkauft hatten, haben sie dann ihre Farm versilbert und sich eine Beneteau 46 zugelegt, mit der sie nun um die Welt segeln. Bei diesem Paar hat sie die deutlich größere Segelerfahrung ist deshalb die Skipperin.

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Mittagessen für 15 Euro bei Desirée in der guten Stube. Es gibt eine große Auswahl an Speisen und davon reichlich. 17 Segler aus aller Herren Länder haben sich eingefunden

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Desirée mit ihren beiden Jungs, die gerade mal zu Hause weilen, weil Ferien sind. Ansonsten gehen sie in Hiva Oa auf ein Internat und sehen die Familie nur im Urlaub

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Das Thema Übergewicht gibt es hier offensichtlich schon bei Jugendlichen. Man sieht auch viele korpulente Frauen

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Sonntag ist Badetag

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Heute laufen die Voyageur (Vordergrund) und die Sweet Surrender (blaue Ketsch in der Mitte) ein. Beide Besatzungen kennen wir schon von Galapagos bzw. Panama

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Ein 3 Stunden Sonntags-Job: Umklemmen der Anschlüsse für die Ankerwinsch von den Bug- auf die Servicebatterien

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