Sonntag, 5. Mai 2013

Galapagos - Marquesas, 20. Seetag

Samstag, 04. Mai 2013, Galapagos - Marquesas, 20. Seetag, 103 sm, noch 327 sm, Thunfische in der Luft und Mahi Mahi am Haken, Feuchtigkeit unterm Wassersammler macht Sorgen

Mit dem nachlassenden Wind, nun aus Nordost mit 6 bis 9 kn, werden auch die Wellen kleiner (noch etwa 1,5 m hoch) und die Schiffsbewegungen deutlich angenehmer. Leider geht auch unsere Fahrt erheblich zurück und die Strecke wird immer länger, weil wir nicht mehr direkten Zielkurs fahren. Um Segel und Boot ruhig zu halten, fahren wir mit 100 bis 110 Grad relativem Wind und das führt uns leider nicht direkt zum Ziel. 86 sm durchs Wasser und 103 über Grund sind die bisher magerste Tagesausbeute und in den nächsten zwei, drei Tagen wird es nicht besser. Seit 0850 steht auch die Kutterfock, die glatt einen halben Knoten zusätzlich bringt. Die FdW schwankt zwischen 2,5 und 4,5 kn. Bei diesem Kurs kann die Hydrovane wieder das Steuern übernehmen, so dass wir etwas weniger Strom verbrauchen. Dennoch müssen wir auch heute die Maschine 1 h laufen lassen, um Wasser zu produzieren und die Batterien aufzutanken. Bei dem bisschen Wind steuert der Windgenerator so gut wie gar nichts zur Energieproduktion bei und 30 bis 40 % Bewölkung lassen auch die Solarzellen nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen.

Zu allem Überfluss entdecke ich am Abend nach der Motorstunde Feuchtigkeit unterm Wassersammler. Nachdem wir schon seit einiger Zeit braunes Auspuffwasser nach dem Anlassen entdeckt haben (von der inneren Korrosion des Wassersammlers), wenn die Maschine ein paar Tage nicht gelaufen war, scheint es nun so, dass das Edelstahlblech tatsächlich so weit durchgerostet ist, dass an einer kleinen Stelle Wasser austritt. Ist dann wohl nur eine Frage der Zeit, bis wir bei jedem Motoreinsatz ein paar Liter Salzwasser ins Schiff pumpen. Den Tank auszubauen, um den Wassersammler austauschen zu können, kommt nur in einer Marina, also frühestens in Tahiti in etwa zwei Monaten, in Frage.

Die Angel kommt heute wieder zum Einsatz und kurz vor Mittag haben wir einen ziemlich großen Mahi Mahi (Goldmakrele) am Haken. Er zieht erst mal mit lautem Geratter ganz schön Schnur von der Rolle. Ich drehe die Bremse etwas zu und versuche, ihn heranzudrillen. Der goldglänzende Fisch ist gut zu sehen, wie er hin und wieder aus dem Wasser springt. Sicher 1 m lang. Wir sind aber zu langsam darin, Segel wegzunehmen und die Fahrt aus dem Boot zu kriegen. So wird der Zug wohl zu groß und der Haken reißt wieder aus. Auch heute kein Fisch in der Pfanne.

Aber es wird uns noch ein anderes Spektakel geboten. Nicht weit neben uns, vielleicht 30 oder 50 Meter entfernt, sehen wir nacheinander drei große Thunfische von vielleicht 1 bis 1,5 m Länge hoch aus dem Wasser springen. Die beiden ersten beschreiben eine richtig schöne Flugkurve mit dem Scheitelpunkt bestimmt einen bis eineinhalb Meter über der Wasseroberfläche, fast wie Delfine. Der dritte schießt senkrecht aus dem Wasser und fällt in Schwanzlage wieder zurück. Mit so einem Ding am Haken könnte man Bootsbesatzungen eines ganzen Ankerplatzes versorgen.

Im Beagle net veranstalten sie heute Lady's day und wollen die Mädels mal an der Strippe haben. Die meisten spielen mit, nur auf der Gipsy IIII und der Alua wollen die Ladies lieber schlafen und Martin von der Lupa kann auch mit keiner Capitana aufwarten (wo sollte der die auch so schnell hernehmen?). So hören wir heute also einmal überwiegend weibliche Stimmen im Funknetz.

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