Samstag, 23. August 2014

Nach Makogai

Samstag, 23. August 2014, von Koro nach Makogai, Fiji. 26 sm. Sevusevu in der Lepra-Kolonie zusammen mit Misty Blue

Um Viertel nach Sieben haben wir die Leinen losgeworfen und motoren aus der engen Einfahrt der Dere Bucht hinaus. Bald sind wir aus dem Windschatten der Insel und setzen die Genua. Mit halbem Wind, Stärke 5, rauschen wir mit 7 bis 8 Knoten durchs Wasser und sind um kurz nach 11 an der nordöstlichen Einfahrt durchs Riff, die nicht betonnt ist und von der Curly dringend abgeraten hatte, hindurchzufahren. Es seien schon einige Yachten dort zu Bruch gegangen.

Ursprünglich hatten wir auch die westliche Einfahrt nehmen wollen, aber das wären 6 Meilen Umweg gewesen, und weil die Sonne hoch am Himmel steht, wir einen Track und Google Earth Karten haben, bin ich der Meinung, dass das Risiko sehr klein ist. Es stellt sich heraus, dass es wirklich kein Problem darstellt, hier langzufahren. Bei starker Bewölkung oder tiefstehender Sonne sollte man es aber nicht unbedingt machen, weil dann die einzelnen Riffblöcke schwer zu erkennen sind.

Wir ankern auf 17 m unweit der Felice. Kurz danach kommt auch die Misty Blue mit Ian und seiner Crew Yoli und Nate an. Zum Sevusevu fahren wir gemeinsam mit ihnen an Land. Obwohl Makogai in Staatseigentum ist, wird ein Sevusevu, also die formale Begrüßungsprozedur mit der Überreichung eines Bundes Kava-Wurzeln, verlangt. Ortschef Cameli begrüßt uns am Strand, geleitet uns ins Gemeindehaus und führt selbst das Sevusevu durch, in einem Schnellverfahren, wie sich herausstellt. Dann führt er uns durch den kleinen Ort, in dem gerade einmal 30 Leute leben und erläutert uns die Besonderheiten.

Von 1911 bis 1969 befand sich hier eine Lepra-Kolonie, in der Aussätzige des gesamten pazifischen Raumes zusammengeführt wurden. Einzelne Gebäude wie Gefängnis, Kino oder Wohnhäuser sind noch erhalten, aber in verfallenem Zustand.

Heute sind die Menschen damit beschäftigt, Giant-Clams (Riesen-Muscheln) und Turtles (Meeresschildkröten) zu züchten und auszusetzen. Giant Clams waren in Fiji ausgestorben und werden nun erfolgreich wieder vermehrt. Sie können bis zu 1,40 m lang und 400 kg schwer werden.

Außerdem erzählt uns unser Guide, dass hier in der Bucht hin und wieder Buckelwale gesehen werden. Zuletzt vor 3 Tagen sind in der Einfahrt eine Mutter mit Kalb gesichtet worden. Da wir ein paar Tage hier bleiben wollen, hoffen wir, dass auch wir das Glück haben, ihnen zu begegnen.

Um Fünf sind wir auf der Felice zu Sundowner und anschließendem Pizzaessen eingeladen. Es gibt zwei große Bleche für uns vier Personen, so richtig zum Sattwerden. Conny hat die Pizza mal wieder super hingekriegt und heute verrät sie uns auch das Erfolgsgeheimnis für den schön knusprigen Teig. Als wir uns um halb Neun nach Hause trollen, nehmen wir den direkten Weg und nicht mehr die Einladung von Ian wahr, später noch auf der Misty Blue auf einen Absacker vorbeizukommen. Wir sind zu müde dafür und lassen uns direkt ins Bett fallen.

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Kurz vorm Ankerplatz in Makogai. Um 12 Uhr fällt dort der Anker

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Hier in der Bucht gibt es einige Turtles

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Zum Sevusevu zusammen mit der Crew der Misty Blue

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Cameli zeigt uns die Turtle-Zucht. Ein großer Teil der Lagune von Makogai ist zum nationalen Marine-Life-Schutz-Reservat erklärt worden

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Auch wir dürfen mal eine Schildkröte aus dem Wasser nehmen

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Diese Riesenmuschel, die hier gezüchtet wurde, ist vielleicht 30 cm lang. Sie können bis 1,4 m groß und 400 kg schwer werden

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Diese Muschelhälfte ist ebenfalls etwa 30 cm lang und erstaunlich schwer. Ich schätze sie auf 10 kg

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verfallene Kochstellen der alten Lepra Kolonie, die von 1911 bis 1969 hier betrieben wurde

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Das Alarmsystem des Dorfes, eine alte Tauchflasche. Wenn man mit dem Bolzen draufschlägt, macht es ganz schön Radau

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Leinwand und Vorführraum des ehemaligen Kinos

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Alter Friedhof. Auch einige deutsche und schweizer Namen finden sich hier

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Men at work

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Für ein Tauchschiff mit Chartergästen, das hier in der Bucht ankert, gibt es heute Abend eine Tanzvorführung

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Australier mit Fiji-Mädchen

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