Sonntag, 3. August 2014

Lunch bei George und Milly

Sonntag, 03. August 2014, Naiviivi Bay, Qamea, Fiji. Gottesdienst, Lunch bei George und Milly, Besuch bei Navosas Mutter, Abschiedssundowner mit den Samuris

Am Abend wünsche ich mir manchmal, es wäre nichts passiert an diesem Tag. Dann hätte ich nicht so viel zu schreiben. Aber auch heute gab es wieder einige schöne Erlebnisse, die es verdienen, festgehalten zu werden.

Um halb Zehn werden wir von Milly, George und Patee abgeholt. Leicht verspätet, denn als wir an der Kirche ankommen, hat der Gottesdienst schon begonnen. Die Kirche ist simpel, man sitzt auf dem Boden. Auch diesmal werden wir wieder aufgefordert, uns vorzustellen, was aber nur in ein paar Sätzen erfolgt, weil auch einige Gäste aus dem Ressort, die meisten Amerikaner, am Gottesdienst teilnehmen.

Anschließend fahren wir kurz zur Gipsy, um unsere Gastgeschenke für George und Milly – ein von Christine frisch gebackener Bananenkuchen und ein Bund Kava-Wurzeln - abzuholen.

Der Weg führt wieder durch den Blätterwald der Mangroven bis ins Paradies. Wir schauen beim Zubereiten der Speisen zu, denn wir sind zum Lunch eingeladen. Es gibt Kassavablätter mit Lolo (Kokoscream), Kassava, Würstchen und Nudeln. Alles ausgesprochen gut. Heute essen wir sogar an einem Tisch, was hier sicher etwas besonderes ist. In den meisten Haushalten der kleinen Villages auf den Inseln wird wohl ausschließlich auf dem Boden gesessen, auch zu den Mahlzeiten. Um 14 Uhr lassen wir uns zur Gipsy zurückbringen.

Wir haben gerade den ersten Schluck Kaffee getrunken, da taucht auch Navosa schon wieder auf mit seinem Kajak. Trifft sich gut, kann er auch gleich eine Tasse Kaffee und ein paar Kekse bekommen. Er hat uns zwei große Kassava Wurzeln mitgebracht und bietet an, diese auch gleich zu schälen und zu teilen. Er macht das viel flotter und besser, als uns das gestern gelungen ist. Anschließend beseitigt er alle Spuren mit Wasser und möchte auch gleich noch den Abwasch erledigen, was wir ihm aber erlassen, weil wir das in der Regel nur einmal am Tag, und zwar meistens nach dem Frühstück machen, um Wasser zu sparen. Eigentlich wollten wir den restlichen Tag an Bord bleiben, aber unser kleiner Captain setzt uns zu, wir sollten noch einmal an Land fahren, weil seine Mutter uns etwas schenken wolle. Na gut, also los. Wir brauchen eh nur ins Dinghy zu steigen. Alles andere erledigt Navosa, vom Zuwasserlassen des Beiboots bis zum Anlanden an den Strand.

Die Mutter freut sich sehr, als wir kommen. Das Haus befindet sich unmittelbar oberhalb der Kirche von Vatusogosogo. Wir bekommen ein Tapa mit aufgemalter Karte der Fiji-Inseln, die sie normalerweise zum Verkauf in den Resorts anbietet, sowie eine wunderschöne Schnecken-Muschel, die man sicher nicht durch den europäischen Zoll kriegen würde, sowei eine Muschelkette für Christine, die Navosa selbst gemacht hat. Von der Mutter erfahren wir, dass Navosa 14 (und nicht 12) Jahre alt und ein guter Rugbyspieler ist. So gut offenbar, dass er im Team der großen Nachbarinsel Taveuni spielt und hin und wieder auch Auswärtsspiele in Savu Savu oder Suva, der Hauptstadt von Fiji, bestreitet. Dorthin wird geflogen und damit ist der Bursche mit seinen paar Lenzen sicher einer der ganz wenigen in seinem Dorf, der jemals in einem Flugzeug gesessen ist. Wir erfahren auch, dass Didi Mateschitz in der nächsten Woche persönlich auf seiner Insel Laucala sein wird (der Vater von Navosa arbeitet dort als Tauchlehrer). Vielleicht sollten wir doch noch anfragen ...

Zum Sundowner sind Evelyne und Christian heute bei uns. Wir haben wunderbare Gespräche, u.a. über Gegenden und Menschen, die wir genauso wie sie kennengelernt haben, aber auch über andere Flecken dieser Erde, wo wir oder sie nicht waren. Die Zeit vergeht wie im Flug und ruck zuck sind ein paar Stunden vergangen. Die beiden wollen Morgen weiterziehen, wir wahrscheinlich erst am Dienstag. Also ist das heute erst einmal ein Abschied, wer weiß, für wie lange?

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George, Patee und Milly holen uns ab zum methodistischen Gottesdienst

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Einfache Kirche ohne Bestuhlung

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dieser ist ein nicht ganz so starker Kampfprediger wie diejenigen, die wir in Daliconi kennengelernt hatten

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Immer wieder erstaunlich, wie fein sich die Leute herausputzen, wenn man sieht, in wie einfachen Verhältnissen sie leben. Dass es da noch Platz für Kravatte und Sakko gibt, erscheint uns ziemlich verwunderlich

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Nach dem Gottesdienst: Einheimische, Gäste aus dem Resort und Segler bilden eine bunte Mischung

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Nach der Kirche geht es durch die Mangroven zum Heim unserer Gastgeber

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George verarbeitet das Fleisch von zwei Kokosnüssen zu Raspeln, …

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… die von Milly ausgequetscht werden. Der Saft (cream of coconut) wird dann mit kleingeschnittenen Kassavablättern vermischt, was köstlich schmeckt

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Heute wird zur Feier des Tages sogar der Tisch gedeckt (und nicht, wie überwiegend üblich, auf dem Boden sitzend gegessen)

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Aus der Küche kommt hin und wieder ein lautes Kikeriki. Dieses wilde Huhn ist angebunden und wird zwei Wochen lang in der Küche gehalten. Dann ist es soweit gezähmt, dass man es frei im Garten herumlaufen lassen kann, ohne dass es stiften geht

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Navosa bringt uns zwei große Kassava Knollen mit, die er dann selbst verarbeitet. 1. Quer durchschneiden, 2. Schälen, 3. Sauberschrubben, 4. Kleinschneiden

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Etwas später sind wir im Haus der Familie von Navosa, der insgesamt 5 Geschwister hat, darunter ist nur ein Mädchen.

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Wir bekommen diese von Navosas Mutter auf Tapa gemalte Karte von Fiji geschenkt (diesmal haben wir daran gedacht, Gegengeschenke gleich einzupacken und mitzunehmen), sowie eine wunderschöne Schneckenmuschel und eine Muschelkette

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Vom Haus hat man diesen schönen Blick auf die Bucht

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Und das ist unser Blick vom Boot aus in die entgegengesetzte Richtung. Das Haus von Navosas Familie befindet sich rechts oberhalb der Kirche in Bildmitte

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Geschenke mit hohem Erinnerungswert

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