Montag, 2. November 2015

Noumea - Brisbane, 7. Seetag

Sonntag, 01. November 2015, von Noumea nach Brisbane, 7. Seetag, 107 sm dW, 117 üG

Sehr schöner Segeltag mit viel Sonne. Wind dreht von Ost auf Nordost und nimmt im Laufe des Tages von 8 auf 16, zeitweise sogar auf 18 Knoten zu. Immer noch starker Südstrom. Müssen meistens 40 Grad vorhalten. Erst etwa 20 Meilen vor der Küste ab der 100-Meter Tiefenlinie ist der Effekt des Stroms zu vernachlässigen.

Heute sehen wir auch die ersten Schiffe auf diesem Törn, die entweder mit Nord- oder Südkurs vor der australischen Küste unterwegs sind. Um 1745 bekommen wir Land in Sicht in Form von Mount Coolum, als es noch 26 sm entfernt ist. Die Landsichtung ist immer wieder schön nach den Tagen auf See. In Australien anzukommen, ist für uns aber sicher noch einmal etwas ganz besonderes, sozusagen das Tüpfelchen auf dem i. Je näher wir der Küste kommen, umso mehr Fischerboote sehen wir. Immerhin führen sie die vorschriftsmäßigen Lichter, so dass man auch im Dunkeln erkennt, ob es sich um einen stationären oder trawlenden Fischer handelt. Ansonsten sehen wir an Land jede Menge Beleuchtung. Ein Bild, dass uns von den pazifischen Inseln nicht geläufig ist, wo man häufig, wenn man nachts an einer Insel vorbeifährt, nicht ein einziges Lämpchen brennen sieht. Von Brisbane selbst sehen wir noch nichts, aber die Großstadt kündigt sich schon durch einen hell illuminierten Himmel an.

Um 2210 passieren wir die Lotsentonne, die die Einfahrt zum North West Fairway, dem Hauptfahrwasser in die Moreton Bay vor Brisbane, das auch die Großschifffahrt benutzt, kennzeichnet. Es gibt auch noch andere Fahrwasser durch die vorgelagerten Sände, aber der Weg wäre nur wesentlich kürzer, dafür unsicherer. Nun liegen noch etwa 48 Meilen bis zur Rivergate Marina vor uns. Wir überlegen, ob wir noch ein paar Stunden irgendwo ankern sollen, oder gleich bis zur Marina durchfahren. Wenn wir letzteres machen, müssen wir mit der Speed etwas runter, damit wir nicht vor Dienstbeginn dort aufschlagen. Deshalb ersetzen wir die Genua schon mal durch die Kutterfock. Die Variante hat den Nachteil, dass ich keinen Schlaf bekommen werde in dieser Nacht, denn im Fahrwasser mit den vielen Lichtern und möglicherweise Dickschiffen, die entgegenkommen oder überholen, möchte ich Christine nicht allein im Cockpit lassen. An einem geeigneten Ankerplatz wären wir aber voraussichtich auch erst um 4 oder 5 Uhr. Lohnt sich also eigentlich gar nicht. Wie auch immer, am Montag Morgen werden wir am Einklarierungsdock der Rivergate Marina festmachen und das Behördenprozedere erleben, über das es in der Vergangenheit so viele Schauermärchen gegeben hatte. Die jüngeren Berichte sind aber durchwegs positiv und so gehen wir davon aus, dass auch bei uns keine Probleme auftauchen werden.

Um Mitternacht noch 39 miles to go.

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