Freitag, 21. November 2014

Sonntagslunch bei Tara

Sonntag, 16. November 2014, Fulaga, Fiji. Gottesdienst, Lunch bei Tara und Jo, Fotosession am Lookout

Um halb Zehn sind wir im Dorf bei Jo und Tara, wo wir zunächst auf der Pandanusmatte in ihrem Heim Platz nehmen und plaudern. Die Kirche fängt nicht um Zehn, sondern erst um halb Elf an. Hier werden am Sonntag 5 Gottesdienste mit unterschiedlichen Inhalten und Längen abgehalten. Tara und Jo sagen, dass sie normalerweise alle (!) besuchen. Während wir zur Kirche gehen, bleibt Tara allerdings zu Hause, denn sie will sich um das Mittagessen kümmern.

Die methodistische Kirche ist allerdings nicht voll, es sind etwa 45 Leute da, davon ein Drittel Kinder. Der Gesang ist dennoch ausgesprochen laut und kräftig, getragen insbesondere von weiblichen Stimmen und einem starken, männlichen Bass. Vor der Predigt steht Tai auf, einer der Dorfbewohner, den wir schon kennengelernt hatten, und der Taras Bruder ist, um einige Worte in Englisch an „Christine und Ronald“ zu richten. Im Namen der Kirchengemeinschaft bedankt er sich für unser Kommen und entschuldigt sich dafür, dass der Gottesdienst und die Predigt in fijian language abliefen. Als ich „Vinaka!“ (= Danke) sage, hakt er gleich nach und sagt, man würde sich freuen, wenn ich ein paar Worte an die Anwesenden richten würde. Wir stehen beide auf und ich sage ein paar Sätze des Dankes über das wunderschöne Fulaga und die liebenswürdigen Menschen, die wir hier treffen dürfen. Außerdem umreiße ich in einigen Worten, woher wir kommen und was uns antreibt, die Welt zu besegeln.

Das Mittagessen bei Tara ist aufwendig, mehr als reichhaltig und ausgesprochen gut. Es gibt Fisch (eine Gräte, die mir im Hals steckenbleibt, sorgt bei mir für einige bange Minuten), cassava-Wurzeln, Breadfruit, Balolo in verschiedenen Zubereitungsformen, wilden Cabbage (Kohl), dazu gekochte Cocoscreme als Sauce, frisch geköpfte Kokosnuss zum Trinken und als Dessert Bananen und den Schokoladenkuchen, den Christine heute Morgen auf speziellen Wunsch der Kinder noch gebacken und mitgebracht hatte. Immer wieder werden wir aufgefordert, nachzunehmen und mehr zu essen, aber schließlich können wir nicht mehr. Dafür bekommen wir noch etwas eingepackt zum Mitnehmen, damit wir heute Abend nicht verhungern. Die Tupperbox, in der auf dem Hinweg der Kuchen transportiert wurde ist nun mit Bananen, die übrigens ausgesprochen süß und super schmecken, Breadfruit und gebratenem Balolo gefüllt.

Auf dem Rückweg zu unserem Ankerplatz biegen wir auf halber Strecke ab, um einen schmalen und gewundenen Pfad auf einen kleinen Berg hinaufzusteigen, von dem man eine tolle Aussicht haben soll. Es wird am Ende eine steile Kraxelei zwischen Wurzeln die Felsen hinauf, aber der Weg hat sich gelohnt. Von oben haben wir eine phantastische Aussicht auf unseren Ankerplatz und die gesamte Lagune.

Um 14 Uhr sind wir an Bord zurück und gönnen uns ausnahmsweise mal ein Mittagsschläfchen. Christines rechter Fuß macht mittlerweile ganz schöne Probleme, denn die nach Mückenstichen noch in Savusavu von ihr wundgekratzte Haut heilt nur schwer ab und nachdem sie gestern beim Balolofischen stundenlang im Wasser gestanden ist, sieht die Wunde heute noch schlimmer aus und der ganze Fuß ist geschwollen und schmerzt. Hoffentlich ist Morgen Besserung in Sicht. Ich kämpfe immer noch mit Halsschmerzen und gelegentlichen Hustenattacken.

Den restlichen Nachmittag verbringen wir mit Lesen, Plaudern und Kaffeetrinken an Deck.

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Auf dem Weg ins Village sehen wir einen Kingfisher, die mit Vorliebe Hühner attackieren, indem sie ihnen ihren Schnabel im vollen Flug in den Kopf rammen (zu welchem Zweck, konnte man uns allerdings nicht sagen)

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Als wir von der Kirche kommen, ist das Mittagessen bereits angerichtet

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Das Essen ist vielfältig, gut und mehr als reichlich. Es gibt Fisch, Breadfruit, Cassava, wilden Kohl, Balolo in verschiedenen Formen, Kokoswasser zum Trinken und Bananen und Kuchen als Dessert

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Gegenüber von Jo’s Haus ist das Postoffice, an dem außen das Dorftelefon angebracht ist, welches letztlich über Satellit mit dem fijianischen Telekomnetz verbunden ist. Außerdem gibt es noch Telefone in der Schule und im kleinen Shop des Dorfes, in dem basic needs, wie Mehl, Zucker, Reis, etc. verkauft werden. Braucht jemand mal was spezielles, kann er das über den Shop ordern. Einmal pro Monat kommt das Versorgungsschiff und bringt die Waren, deren Transport aufwendig ist, denn zunächst muss alles vom Ankerplatz (es gibt keine Pier) an den Strand und von dort die fast 2 km bis in den Ort gebracht werden. Es gibt hier natürlich keine Autos dafür

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Ein Traum von einem Ankerplatz. Die gesamte Lagune hat ankerbare Tiefen (bis auf die Randstellen, wo es zu flach ist), Sandgrund und wenig Korallenblöcke

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Bei der Sandbank in der oberen Bildmitte sind wir gestern mit dem Longboat angelandet zur Balolo-Expedition

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Es geht dann ziemlich steil und unwegsam wieder abwärts

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