Freitag, 7. November 2014

Full Moon fällt aus

Freitag, 07. November 2014, Savusavu Marina, Fiji. Besorgungen in der Stadt, viel Regen, ausgefallene Full-Moon-Party wegen zu viel Regen

Am späten Vormittag gehen wir zu Fuß von unserer Marina in die Stadt, um ein paar Dinge einzukaufen, wie Glasfasermatten, Epoxy und Rostfarbe. Damit will ich das Leben unserer rostigen Gasflaschen verlängern. Für das Geld, was das Material gekostet hat, könnte man vermutlich 10 neue Gasflaschen kaufen. Nur: Hier gibt es keine mit europäischen Anschlüssen. Und selbst wenn ich die Anschlüsse wechseln würde, gäbe es kein passendes Flaschenformat für die Kiste, wo sie aufbewahrt werden. Im Captain’s Café der Copra Shed Marina trinken wir Cappuccino und treffen bei der Gelegenheit Silke von der Tamora, auf dem Weg zurück David und Bella von der Admetus.

Der Tag ist verregnet und an Bord lernen wir zum ersten Mal unsere neuen Seitenvorhänge schätzen. Wogegen sie allerdings auch nichts nützen, ist ein schlagartig einsetzender Regen, verbunden mit 180 Grad Winddrehung. Da regnet es nämlich plötzlich schräg von hinten ins Cockpit. Bei der Gelegenheit erfahren wir auch, wie sich die Mooringleinen um die Ankerkette haben wickeln können. Als wir aus der Stadt zurückkamen, war ich nämlich ziemlich baff, dass beide Festmacher zweimal um die Ankerkette vertörnt waren. Wie kann das passieren? Den Anker hatte ich zwei Meter tief ins Wasser gehängt. Aus derselben Klüse, aus der die Ankerkette ausläuft, gehen auch die Mooringleinen nach draußen. Wenn sich das Boot also bei Winddrehung bewegt, bleibt der Anker immer senkrecht hängen und die Leinen zeigen mehr oder weniger immer nach voraus. Eigentlich kann das doch gar nicht vorkommen. Wie wir erleben, passiert bei einer plötzlichen Winddrehung folgendes: Das Boot kriegt den Wind von achtern und nimmt Fahrt voraus auf, bis es von den Mooringleinen gebremst wird, die nun vom Bug entweder auf Backbord oder auf Steuerbordseite, nach achteraus verlaufen. Wenn das Boot sich nun zu der Seite dreht, auf der die Leine verläuft, schwingt diese irgendwann unter dem Kiel durch (was geht, da eine Mooringleine immer mit relativ starkem Gefälle abwärts führt). Wenn das Schiff wieder im Wind liegt, haben sich die Leinen einmal um die Kette gewunden.

Also muss ich mir etwas neues einfallen lassen und das besteht darin, den Anker an Deck zu lagern, jedenfalls so, dass vorne keine Kette mehr ausläuft.

Am Abend wollten wir eigentlich zur Full-Moon Party, die jeweils zu Vollmond in unserer Marina stattfindet. Da es keinen Schankbetrieb gibt, ist das mehr oder weniger eine Potluck-Veranstaltung, wo jeder Getränke und Essen mitbringt. Wir wissen nicht einmal, ob die Fete tatsächlich nicht stattfindet. Wir jedenfalls haben bei dem Dauerregen keine große Lust, von Bord zu gehen. Für uns fällt Full-Moon heute aus. Zu sehen ist er bei der dicken Bewölkung ohnehin nicht.

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Ist doch interessant: Auf diesem brach liegenden Gelände wird der Rasen gemäht (das machen die hier mit Motorsensen), aber den Müll beseitigt niemand, obwohl das deutlich weniger Arbeit wäre

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Der Anleger der Savusavu Marina, derzeit nur mit einer Yacht belegt. Das zweite Boot von links ist die Felice, …

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… etwa eine halbe Meile von uns entfernt. Die Gipsy IIII ist hier ganz rechts im Bild zu sehen

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Nachdem sich die Mooringleinen um die Ankerkette gewickelt hatten, muss der Anker nun doch an Deck gelagert werden

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Wenig Wind, keine Sonne, schlechte Energiebilanz. Also fangen wir das Regenwasser von Deck auf und der Wassermacher kann sich ausruhen

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Die Wolken hängen tief und es regnet viel

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Am Abend kommen Marina und ihr kleiner Bruder vorbeigepaddelt, um Papayas anzubieten. Wir können ihr leider nichts abkaufen, da wir noch reichlich Obst an Bord haben. Dafür bekommt sie eine Schokolade.

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So ein Bambusfloß nennt sich hier Billy-Billy und wird im flachen Wasser gestakt und im tieferen Wasser mit den Staken gepaddelt, was nicht besonders effizient ist.

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