Dienstag, 20. November 2012

Kabelverlegung und Schleifarbeiten

Montag, 19. November 2012, Curacao Marine, Kabelverlegung für Echopilot, Anschliff Unterwasserschiff

Um halb neun kommt der „Schleifmeister“. Das ist in diesem Fall ein junger Bursche mit Excenterschleifer und angeschlossenem Staubsauger, der sich daran macht, unser Unterwasserschiff zu schleifen. Der Junge macht das äußerst gründlich, sogar den Kiel bearbeitet er von unten. Dafür braucht er auch den ganzen Tag, aber die Arbeit sieht wirklich gut aus.

Ich beschäftige mich heute mit dem Verlegen des Kabels für das vorausschauende Echolot. Wie ich schon angenommen hatte, ist das eine tagesfüllende Aufgabe. Besonders lästig ist es, dass das Kabel samt Anschlussstecker zum Anzeigeinstrument verlegt werden muss. Das macht es überaus schwierig, das Ding durch Kabelkanäle zu ziehen, weshalb einige neue verlegt werden müssen. Einige kleine Nacharbeiten sind in den nächsten Tagen noch zu erledigen, aber die gröbste Arbeit ist bei diesem Projekt getan. Alles übrigens im Schiffsinneren bei 35 Grad. Man muss aufpassen, dass man nicht auf den Schweißspuren am Boden ausrutscht. Habe bestimmt 2 bis 3 Liter Wasser getrunken. Ist alles über die Haut wieder raus, nichts durch die Nieren.

Mittags kommt der Persenning“fritze“, um unsere Sprayhood abzuholen, bei der es zwei Reissverschlüsse zerbröselt hat. Außerdem müssen einige Nähte nachgearbeitet werden. Die UV-Strahlung hat selbst den Faden, der vor 3 Jahren in Emden genäht wurde, schon wieder stark angegriffen.

Am späten Nachmittag fahren Lisa und ich zum schwimmenden Markt nach Punda, um Gemüse einzukaufen. Die gekühlten Tomaten, die wir neulich im Supermarkt gekauft hatten, waren nach einem Tag zu 80% vergammelt (und das, obwohl mich beim Checkout eine freundliche Kassiererin darauf hingewiesen hatte, dass einige der Tomaten, die sich in einer Plastikschale befanden, schon matschig seien. Sie drückte mir die Packung in die Hand und meinte, ich solle schnell eine neue holen. Als ich dann damit wieder zur Kasse kam, begutachtete sie diese und nickte. Hat trotzdem nicht viel geholfen).

Dann noch schnell zum Baumarkt einen festen Kabelkanal kaufen und einen Sprung in den Albert Hejn. Ein Auto vor Ort zu haben ist schon sehr praktisch. Als wir zurück kommen, ist es schon fast dunkel. Lisa macht sich an die Zubereitung des Abendessens. Eigentlich war sie der Meinung, Süßkartoffeln gekauft zu haben. Aber es ist wohl irgend etwas anderes. Sieht von außen wie Kartoffel aus, nur etwa 10 mal so viel Volumen. Nun bemüht sie sich, etwas daraus zu zaubern, ohne zu wissen, worum es sich handelt.

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Unser Liegeplatz an Land, rechts im Bild die Ballerina von Onno, der derzeit allein an Bord ist

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Unser Bug. An der Backbordseite hatte eine Mooringleine in Bonaire mehrere Farbschichten wegradiert und diese nach oben aufs Gelcoat verteilt. Nun ist es wieder halbwegs sauber.

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Dieser Bursche nimmt seine Arbeit wirklich ernst. Harte Arbeit bei Temperaturen um 30 Grad. Aber heute habe ich im Schiff sicher mehr geschwitzt, als er

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Um die Kabel für das Echopilot zu verlegen, müssen die Betten im Achterschiff fast komplett zerlegt werden. Es sieht mal wieder aus, wie auf dem Schlachtfeld. Auch meine Hände und Arme sehen aus, als käme ich aus einer Schlacht. Beim Verlegen der Kabel schrammt man oft an sonst verdeckt liegenden, “rohen” GFK-Kanten vorbei, die sofort Schnitte in der Haut verursachen.

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Ein neues Instrument in der Steuersäule: Echopilot FLS Bronze

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An dieses Blech, das nun auf dem vorderen Kielbolzen klemmt,  sollen demnächst mal Kupferkabel angeschlossen werden, die unter Deck über die Püttings mit den Wanten leitend verbunden werden und als Blitzableiter fungieren sollen.

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