Samstag, 16. März 2013

Regentag

Freitag, 15. März 2013, Galapagos, Regentag

Wieder sind wir zum Frühstück bei Herbert und seiner Tochter Iris. Heute esse ich mal Kay’s Spezialfrühstück. Ein riesiger Knödel aus Planteen mit Käse, dazu gebratenes Rindfleisch mit etwas Gemüse, 2 Eier upside down. Ist richtig was zum Sattwerden. Anschließend Internetsession bei Herbert. Er hat zwar selbst kein WLAN, aber er ist ja gleich gegenüber vom Mockingbird, wo wir schon zwei mal am Abend waren und deshalb den Zugangscode zu deren WIFI kennen. In einer Regenpause gehen wir zum Markt, kaufen etwas Gemüse und Obst und fahren mittags wieder an Bord zurück.

Heute schüttet es kräftig und so verbringen wir den Nachmittag an Bord, bevor wir wieder mit den Aluas zusammen an Land fahren. Im Casablanca gibt es Live Musik, der Skipper der LiWard singt und begleitet sich mit der Gitarre. Caipirinhas zum happy hour Preis von $ 2,50. Davon genehmigen wir uns jeweils 2. Wir sind wieder in der großen Runde mit den Aluas, Kay und Herbert.

Hauptgesprächsthema heute Abend ist das nicht abreißende Pech von Kay. Nicht nur, dass er schon seit zwei Monaten hier auf seine Ersatzteile wartet. Wenn dann mal eines kommt, wie heute, dann ist in dem Päckchen der falsche Artikel drin. Statt eines Mastbeschlages bekommt er ein Wellengelenk aus Deutschland geliefert. Auf seine sechs Wanten, die ihm gebrochen sind und die er bei SVB bestellt hat, wartet er nun schon seit Wochen. Jetzt liegt die Sendung wahrscheinlich beim Zoll irgendwo in Ecuador, ist dort aber nicht auffindbar. Auch ein eingeschalteter Agent findet die Lieferung nicht. Kay hat schon eine mühsame Strecke hinter sich gebracht. Er war 3 Monate nonstop auf See und hat sich die letzten paarhundert Meilen nach Galapagos schleppen lassen, weil er mit den gebrochenen Wanten nicht mehr segeln konnte und auch die Maschine wegen eines defekten Wellenlagers nicht mehr einsetzbar war.. Die entsprechende Kommunikation hat er via email über Pactor Modem und Kurzwellenfunk mit dem SRCC in Bremen abgewickelt. Alle Achtung!

Wir ziehen dann weiter ins Mockingbird. Einerseits, weil wir was essen wollen, andererseits, weil Nelly und Peter internetten wollen. Heide und Erich von der Freydis sitzen auch wieder dort. Als wir um kurz nach Neun mit dem Wassertaxi wieder an Bord fahren, erleben wir den Schreck in der Abendstunde. Die Taxis legen immer vierkant, d.h. mit dem Bug nach vorn, im rechten Winkel an unserer Steuerbordseite an. Man kann dann über den Bug des Taxis relativ bequem aufs eigene Schiff übersteigen. Unser Fahrer heute fährt schon relativ flott an, also muss er etwas stärker als gewöhnlich bremsen. Das Malheur ist, dass er dafür nicht den Rückwärtsgang einlegt, sondern aus unerfindlichen Gründen noch den Vorwärtsgang drin hat, also noch beschleunigt. Es kracht furchtbar, als er uns in die Seite fährt. Zwar sind die Taxis vorne abgefendert, aber ich sehe unsere Bordwand schon zersplittert. Das hätte uns gerade noch gefehlt. Wir holen eine Taschenlampe und leuchten alles ab, betasten auch die Bootswand. Aber außer dem Dreck der Fender können wir nichts sehen oder ertasten. So wie es aussieht, haben wir noch mal Schwein gehabt.

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