Samstag, 9. März 2013

Panama-Galapagos, 6. Seetag

Freitag, 08. März 2013, von Panama nach Galapagos, 6. Seetag, 128 Meilen, traumhafter Segeltag

Segeln der Extraklasse. Sonne den ganzen Tag, dabei Windstärke 3 bis 4 aus Ost bis SSO, Windwelle ca. 0,5 m, Schwell 1,5 bis 2 m. Halber Wind, relativ ruhiges Schiff, 5 kn FdW. Ein Traum!

Nach wie vor hat die Alua weniger Wind als wir und kommt entsprechend langsamer voran. Um 18 Uhr sind sie 67 sm östlich von uns. In der Früh nehmen wir auch wieder am Pacific Net, der Funkrunde auf 8143 Khz teil. Hier tauschen Segler, die an der Küste Panamas und nach Galapagos bzw. Französisch Polynesien unterwegs sind, ihre Positionen und das Wetter aus. Vor allem könnte man hier auch Hilferufe absetzen. Das allerdings nur jeweils einmal am Tag, nämlich nur dann, wenn alle online sind, also morgens um 0900 local. Interessant, wer da so alles mitmacht, den wir kennen. Die Starship mit Don (Trimaran) ist genauso dabei, wie die Elfrun (auf der Lisa für ein paar Tage mitgesegelt war). Auch von der Interlude hören wir mal wieder etwas, wenn auch nicht direkt, sondern per Relay (ein anderes Schiff leitet deren Positionsmeldung weiter). Man kann sich das ganze vorstellen, wie eine sehr disziplinierte Telefonkonferenz. Net Control, das ist in diesem Fall ein Segler, der vor Anker in Panama City liegt und der eine gute Funkanlage hat, moderiert das Ganze. Wer etwas zu sagen hat, meldet sich kurz mit seinem Bootsnamen und wird dann aufgerufen, seine Message zu senden oder sich noch zu gedulden. Schon toll die Funkerei, wenn man bedenkt, dass die Boote in diesem Fall 1000 km oder mehr voneinander entfernt sind. So bekommt man aus erster Hand und live Infos, wie der Wind in anderen Regionen gerade ist. Die Übermittlungsqualität ist allerdings sehr unterschiedlich, abhängig von der Qualität der Sende- und Empfangsanlagen und den atmosphärischen Bedingungen, die sich mitunter minütlich ändern können.

Die Stimmung an Bord ist gut. Christine geht es bei diesen Verhältnissen auch blendend, sie kann sogar lesen, ohne dass ihr schlecht wird. Stoff haben wir reichlich an Bord, sowohl als Paperbacks, noch mehr aber in elektronischer Form. Von den Santinas haben wir eine 30 GB Sammlung mit tausenden von Büchern bekommen, die als PDFs auf dem iPad gut lesbar sind. Schön geordnet nach Autoren. Können wir im Leben nicht alles lesen. Auch aus dem iTunes Store hatten wir uns zuvor einiges heruntergeladen. Ich lese mittlerweile am liebsten auf dem iPhone, weil das so schön handlich ist.

Das Meer ist blau geworden und hat die grüne Farbe abgelegt. Wir sehen mehrfach große Gruppen von Delfinen, allerdings sicher in 100 oder 200 m Entfernung. Die Tiere scheinen gut drauf zu sein, denn manche springen sicher 3 m hoch in die Luft. Am Abend höre ich dicht neben dem Schiff wiederholt das Prusten eines Wals, sehen kann ich jedoch nichts, weil es schon dunkel ist. Die Angel ist den ganzen Tag draußen, aber als ich sie am Abend einnehme, ist der Köder weg, samt eines Teils des Drahtvorlaufs. Die Rolle hat nicht mal gerasselt. Muss irgendein Raubfisch mit verdammt scharfen Zähnen gewesen sein. Ist mir so auch lieber, als einen 3 m Hai an Deck ziehen zu müssen.

Heute nähern wir uns wieder einmal in größeren Schritten unserem Ziel. Wir legen 113 sm dW und 128 üG zurück. Bis Galapagos sind es noch 342 Seemeilen.

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