Dienstag, 5. März 2013

Panama-Galapagos, 2. Seetag

Montag, 4. März 2013, von Panama nach Galapagos, 2. Seetag, 170 Meilen, viel Wind und Welle

Schon in der Nacht geht die Temperatur deutlich runter und im Laufe des Tages wird es sogar noch kälter, obwohl keine einzige Wolke den Himmel bedeckt und die Sonne lacht. Ist schon interessant: Da fahren wir Richtung Äquator, sind gar nicht mehr so weit davon entfernt, und die Temperaturen fallen. Das kann nur mit dem Humboldtstrom zusammenhängen, der aus der Antarktis kommend, kaltes und nährstoffreiches Wasser Richtung Norden pumpt und dafür sorgt, dass es reichlich Futter für die mannigfaltige Tierwelt dieser Region gibt. So packen wir doch tatsächlich nach langer Zeit wieder die langen Hosen und Unterhemden aus.

Wind und Welle machen es an Bord nicht gerade gemütlich. Im Morgengrauen bläst es einige Stunden mit 30 Knoten, das ist Windstärke 7. Wellenhöhe 3 Meter. Dabei scheint uns die Welle relativ kurz. Ich würde nicht unbedingt von einer Kreuzsee sprechen, aber ein etwas ungewöhnliches Wellenbild scheint es mir doch zu sein, das da durch den von Südwesten kommenden Schwell verursacht wird. Nun haben wir die Windwellen und den Strom mit uns, die Dünung kommt aus gegenläufiger Richtung. Interessant ist auch, dass der Pazifik auch so weit draußen immer noch eine grünliche Farbe hat und nicht tiefblau wie Atlantik oder Karibik ist. Wird wohl noch kommen. Die Schaukelei nervt etwas, aber sonst geht es gut. Ein ganz leichter Anflug von Seekrankheit kommt bei mir auf, wohl weil ich zu lange am Computer sitze. Nach zwei Stunden Schlaf am Nachmittag ist das aber auch ausgestanden. Christine geht es gut.

Den ganzen Tag über sehen wir nur zwei Schiffe, die uns in einigen Meilen Entfernung entgegenkommen. Zwei mal haben wir Funkkontakt mit der Alua. Während wir schon heute morgen um 7 Uhr auf Südwestkurs gegangen sind, fahren sie einen etwas südlicheren Kurs. Am Abend um 18 Uhr befinden sie sich 21 Seemeilen östlich von uns.

Während Christines Wache von 21 Uhr bis Mitternacht lässt der Wind auf etwa 15 Knoten nach und die Speed geht unter 5 Knoten. Also setzen wir nun die Genua und rollen die kleine Kutterfock ein. Wenn der Wetterbericht recht hat, haben wir in ein paar Stunden Flaute. Heute haben wir 170 Seemeilen über Grund zurück gelegt, durchs Wasser nur 132. Das heißt, der Strom hat uns den Tag über fast 40 Meilen weit geschoben. Aber auch dieser Effekt wird deutlich zurück gehen.

Noch 670 Seemeilen

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