Dienstag, 9. Dezember 2014

Tanzverbot

Dienstag, 09. Dezember 2014, Savusavu Marina, Fiji. Die Behörde erteilt Tanzverbot

Gibt es so was? Es ist kaum zu glauben, aber der Immigration Officer hat den Mädels verboten, ihre Tanzshow aufzuführen.

Von Anfang an: Um Neun bringe ich Christine im strömenden Regen zum Schwimmsteg unserer Marina, von wo aus sie sich zu Fuß zum Busplatz aufmacht, um dort Sam (Samantha) zu treffen. Gemeinsam wollen die beiden dann wieder zum Haus der hier ansässigen Amerikanerin fahren, um dort für ihren Auftritt zu üben. Aber so weit kommt es dann gar nicht, denn Sam ist vollkommen aufgelöst, deprimiert und gleichzeitig stinkwütend. Sie war gerade mit ihrem Mann im Immigration Office, um die Visa um zwei Monate verlängern zu lassen (was wir in Suva erledigt hatten). Voller Vorfreude auf die Tanzerei und guter Laune fragt sie dann die Officers, ob sie auch am nächsten Mittwoch in den Planters Club kämen, um sich ihre Tanzperformance anzusehen? Was? Tanzen? Nein, das geht ja gar nicht! Mit ihrem Visum dürfe sie hier nicht arbeiten. Aber tanzen ist doch kein arbeiten, sie machten schließlich nur einen Kurs! An Kursen dürfe man auch nicht teilnehmen. Aber es gäbe doch auch Tauchkurse für die vielen Touristen hier in der Saison. Nein, auch Tauchen dürfe man nur, wenn man das schon könne. An Tauchkursen dürfe man als Tourist nicht teilnehmen. Und wenn sie am Mittwoch tanzen ginge im Planters Club, würde man ihr den Pass abnehmen.

Das kann ja wohl alles nicht ganz richtig sein und Sam und ihr Mann, beides ehemalige Polizeibeamte aus England, wollen das mit vorgesetzten Stellen klären, allerdings vorsichtshalber erst dann, wenn sie ihre Pässe mit den verlängerten Visa wieder in den Händen haben. Und das ist erst Freitag der Fall. Obwohl die Fijianer so liebenswerte und freundliche Menschen sind, scheint es doch auf den Behörden immer mal wieder ausgesprochene Kotzbrocken zu geben, die hin und wieder ihren Machtgelüsten nachgehen müssen. Völlig unverständlich, denn es ist erklärtes Politikziel, mehr Geld mit Tourismus zu verdienen. Und allein die Segler geben jedes Jahr mehr als 30 Millionen Fiji-Dollars hier aus.

Christine ist also schon vor Mittag wieder zurück. Auch heute regnet es noch viel und so verbringen wir wieder einige Zeit mit Lesen. Ausgesprochen lästig sind an Bord derzeit die Fliegen. Wenn man still irgendwo sitzt, fliegen permanent 5 bis 10 Fliegen um uns herum bzw. krabbeln auf der Haut, was auf die Dauer ziemlich unangenehm wird. Es hat glücklicherweise nur 27 Grad im Schiff, so dass ich mir eine lange Hose anziehe, um die frei liegende Hautfläche zu verringern. Gegen Moskitos am Abend können wir uns mit Einsprühen ganz gut helfen, aber gegen Fliegen kann man hier nichts kaufen. Selbst diese klebrigen Rollen, die man auseinanderziehen und aufhängen könnte, gibt es hier nicht. Die Fliegenplage nimmt abends glücklicherweise rapide ab.

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