Montag, 1. Juli 2013

Port Phaeton

Freitag, 28. Juni 2013, Tahiti, Port Phaeton, Shopping-Ausflug

Nachdem wir gestern nur das Einkaufszentrum mit dem Carrefour kennengelernt hatten, wollen wir heute einmal etwas weiter marschieren. Wir sind total überrascht, wie viele Geschäfte an der Hauptstraße im amerikanischen Stil aneinandergereiht sind, also eine lange Landstraße und hin und wieder mal ein Laden. Wohnhäuser sind woanders. Schließlich sind wir hier ja nicht in der Hauptstadt Papeete, sondern nur in Taravao. Es gibt einige Lebensmittelläden, drei Tankstellen, Klamottengeschäfte, Banken, you name it. Insbesondere finden wir aber auch eine Chandlery, wo wir einen Schalter finden, mit denen ich die Batterien zusammenkoppeln kann, nachdem das Relais den Geist aufgegeben hat. Und einen relativ großen Baumarkt gibt es auch. Wir sind hier im Land der 230 Volt Spannung und der Schukostecker. Also bekomme ich auch einen Lötkolben, wenngleich es ziemlich lange gedauert hat, den im Laden zu finden. Ein überaus freundlicher Verkäufer mit viel Geduld, aber geringen Englischkenntnissen führt mich dann schließlich in die richtige Ecke des Ladens.

Bald hinter dem Baumarkt sind wir auch schon auf der anderen Seite des Isthmus angekommen, sprich, wir haben die Landenge zwischen den beiden Inselteilen Tahiti Nui (in dessen Westen Papeete liegt) und Tahiti Iti durchwandert. Sind eh nur etwa 2,5 Kilometer. Gegen halb Zwei sind wir wieder an Bord zurück und freuen uns auf einen großen griechischen Salat. Mit frischem Obst und Gemüse war es die letzten Wochen ja nicht so weit her. Das Baguette von gestern wird getoastet und schmeckt super zum Salat (auch das Müsli am Morgen hatte wieder eine neue Qualität mit frischem Obst). Dabei genießen wir die Aussicht auf die umliegende Landschaft. Dieser Ankerplatz kommt mir vor, wie ein großer Teich in einem Park, umgeben von grünen Bergen, die auf Tahiti bis über 2000 m hoch sind.

Christine poliert an Deck die Plastikscheiben der Sprayhood, während ich mich zum x-ten Male daranmache, die vordere und die Haupt-Batteriebank zusammenzuschalten. Was ich zunächst ganz smart mit einem Relais verdrahtet hatte, wird jetzt mechanisch geschaltet, weil das Relais im „Vorwärts- und Rückwärtsgang“ den Geist aufgegeben hat. Der Schalter verträgt 250 A Dauer- und 350 A Spitzenleistung. Das sollte für eine 1000 Watt Winsch ja wohl ausreichen (allerdings war das Relais auch für 1200 Watt ausgelegt).

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Kleine Pause vor einem Einkaufszentrum

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Am kleinen Hafen auf der Nordseite des Isthmus von Tahiti

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Wieder mal die Ankerwinsch: Heute habe ich den Schalter oben links eingebaut, der nun an Stelle des defekten Relais zwei Batteriebänke bei Bedarf zusammenschaltet

 

 

Samstag, 29. Juni 2013, Tahiti, Port Phaeton, Wanderung zum Gauguim Museum und Botanischen Garten

Wir fragen Sue und Andy von der Spruce, die mit ihrer 25 Jahre alten Hallberg Rassy 42 neben uns vor Anker liegen, ob sie sich uns anschließen wollen bei unserem Marsch zum hiesigen Gauguin Museum und Botanischen Garten, die mehr oder weniger eine Einheit bilden oder zumindest direkt nebeneinander liegen sollen. Gestern abend hatten wir sicherheitshalber noch die Öffnungszeiten gegooglet. Daily 9 bis 17 Uhr. Um halb Zehn machen wir uns mit den Dinghies auf den Weg in die kleine und etwas verkommene Marina des Boatyards (Tahiti Nautic Center), nur etwa 200 Meter von uns entfernt.

In der Marina treffen wir die Italiener von der Artemisia, die einen Tag in der Anse Amyot neben uns gelegen hatten. Sie lassen ihr Boot hier liegen und fliegen für ein paar Wochen nach Hause.

Unser Weg führt uns die Hauptstraße immer an der Küste entlang Richtung Südwest. Laut Seekarte 2,8 sm Luftlinie, also auf der gewundenen Straße wohl etwa 7 bis 8 Kilometer. Nach anderthalb Stunden sind wir am Ziel, müssen aber leicht frustriert feststellen, dass weder Botanischer Garten, noch Gauguin Museum geöffnet haben. Ersterer, weil heute Feiertag ist (hatten wir schon mal irgendwo gelesen, aber erstens nicht daran gedacht und zweitens hätten wir nicht vermutet, dass deswegen der Botanische Garten geschlossen sein könnte); zweiteres, weil eine Generalsanierung stattfindet und wir vor einer Baustelle stehen. Neueröffnung 2014. Ja, so lange wird das mindestens dauern, so wie das hier aussieht.

Allzu verärgert sind wir dennoch nicht, denn Andy und Sue sind interessante Gesprächspartner und die Themen gehen uns nicht aus. Die beiden wollen in dieser Saison nach Neuseeland und im nächsten Jahr dann weiter über Japan nach Alaska und später nach Patagonien. Das hat was! Auf dem Rückweg kehren wir zum Mittagessen in das einzige Restaurant am Weg ein und stärken uns mit Hühnercurry, bevor es heimwärts geht. Um 1530 sind wir wieder auf dem Boot zurück.

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Mit Sue und Andy von der Spruce (UK) auf dem Weg zum Gauguin Museum

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Die wollen offenbar absolut kein Gefängnis hier haben. Diese Schilder finden wir mehrfach am Wegrand

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Eingang zum Botanischen Garten. Heute leider geschlossen

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Auch beim Gauguin Museum stehen wir vor verschlossen Türen. Hier ist eine Großbaustelle bis zum Jahresende. Die Räumlichkeiten können wir uns trotzdem anschauen, denn von der Seite gibt es einen Zugang

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Das Museum besteht aus mehreren einzeln stehenden Gebäuden

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Nett dekorierte Toilette des Restaurants, wo wir zum Mittagessen einkehren

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Ebenfalls nett dekoriert: HandyMast als Palme verkleidet

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Unser Ankerplatz in Port Phaeton. Die Gipsy IIII liegt in Bildmitte

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Blick über die Bucht von Port Phaeton auf Tahiti Iti, die kleinere der beiden Tahiti-Halbinseln

 

 

Sonntag, 30. Juni 2013, Tahiti, Port Phaeton, Elonnisa läuft ein

Flapjack und Minnie B haben gestern schon den Ankerplatz Richtung Papeete verlassen. Als wir um 0720 den ersten Blick des Tages an Deck nehmen, ist die Spruce auch schon unterwegs. Dafür bekommen wir als neue Nachbarn Elisabeth und Onni mit der Elonnisa, die gegen 9 Uhr hier einlaufen, als wir noch beim frühstücken sind. Die beiden hatten wir zuletzt in Hiva Oa gesehen.

Etwas später fahren wir mit der Elonnisa-Crew zum Dinghysteg, um noch ein paar Einkäufe beim Carrefour zu erledigen. Nach so langer Abstinenz von Einkaufsmöglichkeiten, die der heimischen Perfektion bei Billa, Merkur, Spar & Co entsprechen, sind wir auch heute wieder von der riesigen Auswahl und dem sauberen Ambiente des Carreour begeistert. Elisabeth hat mal wieder Kuchen gebacken (nur für Onni, denn sie selbst isst so süßes Zeug nicht) und bietet uns ein paar Stücke an, sowie zwei Pfund von dem frischen 15 kg Thunfisch, den sie gestern gefangen haben.

Christine bereitet ein festliches Mittagessen, bestehend aus den Rindersteaks, die wir vor zwei Tagen gekauft hatten, angerichtet mit Pfeffersauce und gebratenen Zwiebeln. Dazu gibt es frisches Baguette. Jawohl, hier kann man natürlich auch am Sonntag im Supermarkt einkaufen.

Am Nachmittag drehen wir mit dem Dinghy eine große Runde durch die Seitenbuchten von Port Phaeton und sind überrascht, wie weiträumig flach es an den Rändern dieser Buchten ist. Selbst mit dem Dinghy kommen wir nur auf 100 m ans Ufer heran, wenn wir den Motor nicht hochklappen wollen. Während unserer Kaffee-und-Kuchen-Zeit diskutieren wir die weiteren Pläne. Langsam müssen wir Nägel mit Köpfen machen, d.h. uns festlegen, wo wir die Cyclone-Season verbringen wollen. Danach richtet sich dann, wie viel Zeit wir auf welchen Inseln verbringen können und wann wir weiter müssen.

Zum Sundowner sind die Elonnisas bei uns an Bord, die wir wahrscheinlich in Papeete wiedersehen werden. Dorthin werden wir morgen in aller Früh aufbrechen und für 10 Tage in der Marina Taina festmachen, wo die Aluas schon seit ein paar Tagen situiert sind.

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Für Leser zu Hause vielleicht unverständlich, weil Ihr das jeden Tag zu sehen bekommt. Für uns ist so ein Schokoladenregal (hier im Carrefour) schon was außergewöhnliches. Diese Auswahl, speziell im Süßwarensegment, hatten wir zuletzt in Curacao, und das liegt immerhin fast 6 Monate zurück. Hier in Tahiti ist niemand wirklich arm. Es gibt ein riesiges Sortiment an Lindt-Tafeln, die pro 100g 750 PFR, also etwa 6,50 Euro kosten. Die wird ja wohl auch jemand kaufen. Auch harter Stoff und Wein ist relativ teuer. Dafür ist das Baguette mit 0,45 € spottbillig und viele Lebensmittel entsprechen durchaus den uns bekannten Preisen.

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Schokoladenkuchen, gestiftet von Elisabeth. Die Portion reicht für 3 Tage. Außerdem bekommen wir auch noch 1 kg frischen Thunfisch. Gestern haben die beiden einen kapitalen Brocken geangelt.

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