Mittwoch, 23. September 2015

Zur Baie de Ugo

Mittwoch, 23. September 2015, von der Ilot Brosse zur Ugo Bay (Meridien Resort) im Osten der Ile des Pins, 19 sm

Als ich um 7 Uhr zum Yoga aufs Vorschiff gehe, sehe ich Christian, der auf der Donella ebenfalls sportliche Übungen an Deck macht. Später erfahren wir dann, dass er unter anderem Liegestütze und Klimmzüge im Programm hat. Und zwar: 30 Liegestütze am Stück und 10 Klimmzüge am Stück! Der Mann ist 83! Ich behaupte, dass die Mehrzahl der Zwanzigjährigen in Europa das nicht herbringt.

Wir gehen zunächst unters Schiff, denn obwohl unser Antifouling gerade mal 4 Monate alt ist, haben wir schon wieder viel Bewuchs drauf. Nicht nur wegen der Kälte des Wassers ziehe ich mir die volle Montour an, sondern auch, weil das Zeugs, was man da runterbürstet, bösen Juckreiz verursachen kann. Christine hilft auch mit und kümmert sich um die Flächen, die nur knapp unter Wasser liegen. Eigentlich wollte ich die Hälfte des Schiffes bearbeiten, aber nach einem Viertel überfällt mich ein dringendes Bedürfnis, die Toilette aufzusuchen. Da ich das zunächst ignoriert hatte, wird es irgendwann immer dringender und dann muss ich mich noch aus dem eng anliegenden Neoprenanzug rausquälen. Meine Güte! So ein Ding kriegt man ja nur ausgezogen, indem man es quasi umkrempelt, also von oben nach unten abzieht und dabei durchkehrt. Dabei hatte ich vergessen, dass ich die Armbanduhr über dem Anzug angelegt hatte. Fällt natürlich erst auf, als der Ärmel partout nicht über die Hand will. Alles reißen und zerren nützt nichts, ich muss den Ärmel wieder zurückkrempeln und die Uhr ablegen. Kostet fast eine weitere Minute. Nun wirds langsam knapp. Irgendwie geht am Ende alles gut aus und die Erleichterung ist groß. Nur unser Ziel haben wir verfehlt, denn nochmal in den nassen Anzug rein will ich heute ganz sicher nicht.

Obwohl wir ursprünglich heute zurück in die Kuto Bay hätten fahren wollen, lassen wir uns von Christian überreden, mit in die Ugo Bay in den Osten der Ile des Pins zu fahren. Wir versprechen uns davon, bei dem kommenden West- und Südwestwind dort geschützter und ruhiger zu liegen. Also machen wir uns um 11 Uhr auf die Socken. Die ersten 13 Meilen müssen wir motoren, weil der Wind zu schwach ist und außerdem von vorn kommt. Schließlich können wir aber doch noch anderthalb Stunden unter Genua und Groß segeln. Um Halb vier liegen wir auf türkisfarbenem Wasser, 4 Meter über dem weißen Sandgrund, in der Baie de Ugo vor Anker. Außer der Donella und uns sind zwei Katamarane hier. Ein wunderschöner Platz. Zum Sundowner sind wir bei Hannelore und Christian eingeladen, die einen gut gekühlten Sekt aus Feijoa (brasilianische Guave) servieren, der sehr fruchtig und ganz ausgezeichnet schmeckt.

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Weil die Bay innen ziemlich flach wird, ankern wir etwa eine halbe Meile vom Ufer entfernt

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Ein großer Stachelrochen schwimmt unter unserem Schiff durch

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