Sonntag, 13. September 2015, Kuto Bay, Ile des Pins, Neukaledonien. Radtour zu den Ruinen in der Nähe. Sundowner in großer Runde am Beach
Heute sitzen wir erst um 11 Uhr auf den Rädern und stellen sofort fest, dass uns von den paar Kilometern gestern ganz schön das Sitzfleisch schmerzt. Nun, heute wollen wir nicht so weit radeln. Erste Station ist die Ruine eines alten Gefängnisses von 1881. Nach dessen Besichtigung erkunden wir den kleinen Lebensmittelladen schräg gegenüber. Wir bekommen zwar kein Baguette mehr, dafür gibt es frisch gebratene ganze Hähnchen. Da schlagen wir doch zu und machen gleich eine Picknickpause etwas abseits der Straße vor einem antiken Wasserreservoir, das sogar heute noch in Funktion sein soll.
Wir radeln weiter und kommen kurz darauf zur nächsten Ruine, einem ehemaligen Kloster. Auch dort gibt es schöne Fotomotive. Nicht viel später weist ein Schild auf einen Friedhof hin, den wir uns ebenfalls anschauen. Hier sind Deportierte begraben, die man als politische Gefangene 1871 von Paris auf diese Insel verbannt hatte.
Um 1330 sind wir zum Kaffee wieder an Bord zurück, aber nicht sehr lange, denn für 15 Uhr haben wir schon wieder eine Verabredung im Restaurant am Strand. Hauptakteure sind Irene und Adi (Orfos), zunächst ist auch noch der Schweizer Einhandsegler Rolf dabei. Etwas später gesellen sich Australier aus Brisbane hinzu (Rose und David), die uns ein paar Tips für unser nächstes größeres Reiseziel geben können. Und dann kommen die Senioren der Runde, Hannelore und Christian (Donella), die deutschen Ursprungs sind, lange in Südafrika gelebt und gearbeitet haben und nun seit über 30 Jahren in Neuseeland wohnen, wenn sie nicht mit dem Boot unterwegs sind. Dass die beiden schon 85 sind, sieht man ihnen wirklich nicht an. Wir bekommen kleine Ausschnitte einer höchst interessanten Lebensgeschichte zu hören. Christian ist bereits 34 mal von Neuseeland zu den nördlicher gelegenen Pazifikinseln gesegelt, was jeweils ein Schlag von mindestens 1000 Seemeilen ist.
Gefängnis von 1881. Scheint schon länger nicht mehr in Betrieb zu sein
Picknickpause mit Grillhähnchen am Wasserspeicher
Hinter dem Wasserreservoir kann man einige Meter den Hügel hinauf und hat von oben eine schöne Aussicht auf die Kuto Bay
Überreste eines Klosters mit zwei Hauptgebäuden
Eigentlich gar nicht so viel anders, als das Gefängnis. Offenbar waren selbst im ersten Stock die Fenster des Klosters vergittert
Deportierten Friedhof
Auf dem Rückweg sehen wir neben der Straße diesen gewaltigen Banyon Tree, zu deutsch Bangalische Feige
Hier trifft man sich sonntags zum Sundowner, allerdings schon um 15 Uhr, weil es ab 1730 schon wieder empfindlich frisch wird
Mit von der Partie v.l.n.r. Hannelore, Christian, Adi, Rose, David, Irene, Chr.
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