Sonntag, 20. April 2014

Der Mont Pahia zeigt uns unsere Grenzen

Samstag, 19. April 2014, Bora Bora, Maikai Marina, die Besteigung des Mont Pahia führt uns an unsere Grenzen

Um kurz nach Neun holen uns Klaus und Kolja mit ihrem großen Dinghy ab. Wolfgang, Klaus, Thomas und ich wollen den Mont Pahia bezwingen (Wolfgang und ich bereits zum zweiten Mal) und starten die Wanderung vom kleinen Hafen in Vaitape. Die Initiative ging von mir aus, weil ich Thomas gern den tollen Ausblick oben vom Berg gönnen wollte. Klaus wollte ohnehin gerne mal rauf und Wolfgang hat sich verleiten lassen, sich anzuschließen.

Der Berg fordert heute alle unsere Kräfte, eigentlich sogar mehr als das. Während Wolfgang und ich im vergangen Jahr in zweieinhalb Stunden da rauf marschiert sind, brauchen wir heute zwanzig Minuten länger. Der Weg ist gar kein Weg und steil, glitschig, seitlich abschüssig, mit querliegenden Bäumen, über die man entweder drunter oder drüber klettern muss, verwuchert und deshalb einfach mehr als schwierig für Leute unseres Alters, die gerade mal 650 Höhenmeter bewältigen wollen. Wir brauchen viele Pausen, denn bereits nach ein paar Schritten bergan geht der Puls in ungeahnte Höhen. Thomas hat ein kleines Handicap mit seinen Sandalen, ich selbst muss extrem achtgeben, dass ich nicht ausrutsche und meine rechte Schulter über Gebühr belaste. Irgendwie kommen wir oben an und haben diesmal eine phantastische Aussicht, die kaum durch Wolken getrübt ist.

Der Rückweg ist zwar nicht ganz so anstrengend, aber nun sind unsere Kräfte schon ziemlich aufgezehrt und es gilt aufzupassen, dass man aufgrund eines unbedachten Schritts nicht stolpert oder ausrutscht und sich dadurch verletzt. Obwohl ich sehr achtgebe und die Gefahr bewusst mache, stolpere ich zweimal. Einmal vorwärts den Berg runter, wobei ich mir das Knie aufschlage, aber keinen impact auf der Schulter habe. Beim zweiten Mal, wir sind schon fast wieder unten, rutsche ich aus und falle auf den Rücken, wobei ich mich automatisch mit der rechen Hand abstütze. Sofort schießt ein starker Schmerz in meine Schulter und ich muss mich hinlegen, Beine hoch, um nicht aus den Latschen zu kippen. Wird dann aber wieder besser und glücklicherweise gibt es keinen nachhaltigen Schaden. Wie sehr uns diese Tour beansprucht, lässt sich schon daran erkennen, dass wir für den Rückweg genau so lange brauchen, wie bergauf, eine ganze Stunde länger, als Wolfgang und ich im vergangenen Jahr benötigten. Wenn ich gewusst hätte, wie sehr uns der Berg heute deutlich mehr als im August fordert, wahrscheinlich wegen der höheren Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, hätte ich diese Strapaze nicht vorgeschlagen. Jedenfalls war das definitiv mein letzter Angriff auf diesen Gipfel in diesem Leben.

Kolja holt uns wieder mit dem Dinghy der Pacific High ab und wir pflegen uns etwas an Bord und waschen unsere Klamotten, die klatschnass und pottendreckig sind. Die Mädels waren im Supermarkt einkaufen und sind noch unterwegs, kommen aber gegen halb Vier zurück. Um 17 Uhr treffen wir uns mit Felice und Pacific High zur Happy Hour in der Maikai Marina und essen später zu Abend an Bord (Baguette mit Käse, Schinken, Oliven, kalten Weißwein).

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Großes Kreuzfahrtschiff in der Lagune von Bora Bora. Pirogenfahrer brechen auf zu einer Regatta rund um die Insel

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Auf den Mont Pahia, nur 650 Höhenmeter, aber die haben es in sich. Wir brauchen dafür heute 2h 40m.

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Bergrauf geht es mit der Schulter ganz gut, aber abwärts muss ich gewaltig achtgeben. Dennoch geht es am Ende in die Hose

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Kleine Pause auf dem Weg bergauf

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10 Minuten vorm Gipfel

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Blick auf den Pass

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Heute ist es in Vaitape voller Touristen. Kein Wunder, die Radiance of the Seas hat warhscheinlich 2000 Gäste an Land ausgespuckt

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Auf dem Gipfel. Es weht kein Lüftchen und deshalb ist es unerträglich heiß. 1,5 Liter Wasser pro Person sind heute auch deutlich zu wenig, aber mehr haben wir nicht

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Auf dem Rückweg zu unseren Schiffen. Von dem mittleren der drei sichtbaren Gipfel kommen wir gerade vollkommen erschöpft zurück

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Die Mädels kommen vom Stadtbummel zurück und bringen auch ein paar Bilder mit (s.u.)

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Da hat einer einen Blue Marlin gefangen, ein sehr kleines Exemplar von etwa 50 kg. Diese Fische können eine halbe Tonne schwer werden und sind dann 4 Meter lang

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Zur Happy Hour in der Mai Kai Marina geht es uns schon wieder etwas besser

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