Samstag, 10. Oktober 2015

NC Rundreise, 3. Tag

Samstag, 10. Oktober 2015, Rundreise Grande Terre, Neukaledonien, 3. Tag, 440 km. Von Malabou/Poum nach Noumea

Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir wieder um 8 Uhr. Unser heutiges Ziel heißt Bourail an der Westküste, das sind etwa 250 km zu fahren. Heute scheint überwiegend die Sonne, mehr als an den vergangenen Tagen. Aber wie gestern und vorgestern auch, frischt der Wind im Laufe des Tages kräftig auf. Die Fahrt an der Westküste gen Süden unterscheidet sich deutlich vom Inland und auch von der Ostküste. Während die Vegetation dort grün und saftig ist, ist die Landschaft hier trockener, viel weitläufiger und man hat fast permanent einen Blick auf die hohen Berge linkerhand. Die Straße verläuft zwar parallel zum Ufer, aber immer so weit entfernt, dass man das Meer nur selten zu sehen bekommt. Und wenn, dann nur aus der Ferne. Trotzdem lassen das türkisfarbene Wasser und die Gischt auf den Riffen erahnen, dass geschützte Gewässer vor der Küste liegen, wenn sie auch extrem tückisch sind. Denn auch innerhalb des Außenriffs gibt es sehr viele Riffe und seichte Stellen in der Lagune.

Gegen Mittag kommen wir in Bourail an. Für heute Nacht haben wir noch kein Hotel gebucht. Wir schauen uns den Ort und den Strand an, essen an einer Imbissbude Crèpes und entscheiden dann, dass wir die restlichen 170 Kilometer nach Noumea lieber fahren, als noch eine Nacht im Hotel zu verbringen. Die Straßen im Westen sind gut ausgebaut und haben weniger Kurven, zumindest keine engen Radien, so dass man relativ gut voran kommt. Trotzdem sehen wir auch hier immer wieder Kreuze mit Blumengestecken am Seitenstreifen. Die Unfallrate ist ziemlich hoch, angeblich doppelt so viel Tote wie in Frankreich (pro 1000), und dort soll die Zahl schon höher, als im sonstigen Europa sein. Könnte stimmen, den vielen Pseudogräbern am Straßenrand nach zu urteilen. Die Landschaft ist sehr schön und das besonders deshalb, weil wenig sonst das Auge ablenkt. Häuser oder bewohnte Gegenden gibt es über dutzende Kilometer nicht. Nur Natur, bis auf die Straßen und Stromleitungen. Christine fährt heute den ganzen Tag und ich kann mich als Beifahrer ausruhen und hin und wieder rufen: „Halt mal an, das ist ein Photo wert!“. Woraufhin ich meistens hundert oder zweihundert Meter zurücklaufen muss.

Wir würden am Nachmittag noch gern irgendwo auf einen Kaffee einkehren. Aber das stellt sich als unmöglich heraus, wenn man nicht einen Automatenkaffee aus der Tankstelle will. Es gibt nämlich keine Cafés, jedenfalls nicht auf den 150 Kilometern außerhalb von Noumea. Um 17 Uhr sind wir wieder an der Marina. Wir räumen unsere Rucksäcke aus und starten dann noch einmal mit dem Wagen in Richtung Baie des Citrons, das sind etwa 6 km. Dieser südliche Teil von Noumea ist die Touristenecke. Hier sieht es aus wie an der Mittelmeerküste. Promenaden, mehrstöckige Luxushotels, Yachthäften, Boutiquen, Flaniermeilen, Restaurants. Genau deshalb sind wir hergefahren. Wir suchen eine Pizzeria. Nun wissen wir ja nicht genau, wie die Preise an der Cote d’Azur sind, aber wahrscheinlich nicht viel anders, als hier. Die Pizza kostet 25 Euro, das Glas Wein dazu fast 9 Euro. Schmeckt aber beides sehr gut, so dass wir zufrieden zum Boot zurückfahren. Schließlich haben wir eine Übernachtung gespart und die Hotelbuffets der letzten beiden Tage waren noch deutlich teurer (allerdings kostete der Wein nur die Hälfte).

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Auf dem Weg zum Frühstück

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Weil es für Getreideanbau zu trocken ist, sieht man mehr Viehwirtschaft im Westen Neukaledoniens

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Kleine Marina in Koumac

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Von diesen orange blühenden Bäumen sehen wir relativ viel heute

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Bambus

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Fast wie die lange Anna in Helgoland (nur nicht ganz so lang). Steht am Strand von Bourail …

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… wo wir in der Nähe Crèpes zu Mittag essen

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Richtig viel Wind. Hier bläst es mit 6 Beaufort. Wegen der geringen Wassertiefe wühlen die Wellen den rotbraunen Boden auf. Entsprechend farbig sieht das Wasser aus. Da die starken Winde nicht vorausgesagt sind und in der Nacht deutlich abflauen, wird da wohl ein thermischer Effekt mit im Spiel sein

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