Samstag, 17. Oktober 2015

Deux Musées

Freitag, 16. Oktober 2015, Port Moselle Marina, Noumea. Wir buchen die Heimflüge und gehen ins Stadt-Museum (musée de la ville)

Ein großer Teil des Vormittags vergeht mit der Buchung der Flüge. Obwohl wir gestern schon vor-recherchiert hatten, dauert es auch heute wieder ziemlich lange, bis die Buchung schließlich fixiert ist, insbesondere, weil das Internet so grottenlangsam funktioniert. Zwischendurch ein Absturz und ich muss den ganzen Krempel nochmal eingeben. Ende November werden wir jedenfalls von Brisbane nach Zürich fliegen und dabei in Singapur einen Zwischenstop von 3 Tagen einlegen. Dann sind zwei Monate Heimat geplant.

Am Nachmittag statten wir dem Museum im Stadtzentrum, am Place des Cocotiers, einen Besuch ab. Ein Großteil der Ausstellung ist dem Einsatz von Neukaledoniern im ersten Weltkrieg gewidmet. Die Beschriftungen gibt es nur in Französisch, allerdings bekommt man ein kleines Audio-Gerät, auf dem man englische Texte vorgelesen bekommt. Könnte man besser machen, das Ganze. Trotzdem gewinnen wir ein paar zusätzliche Eindrücke und Informationen über die letzten 150 Jahre Neukaledoniens.

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Ja, auch Deutsche hat es offenbar schon Mitte des 19. Jahrhunderts hierher verschlagen

 

Samstag, 17. Oktober 2015, Port Moselle Marina, Noumea. Wetterrecherchen und noch ein Museumsbesuch, diesmal im Museum of New Caledonia

Das Wetter ist immer noch ungemütlich. Es pfeift mit 20 Knoten, regnet hin und wieder, ist bewölkt, kühl. Und vor allem: Es bleibt noch ein paar Tage so, wenn man dem forecast glauben kann. Im Augenblick sieht es so aus, dass wir nicht vor dem 23. oder 24. Oktober hier abfahren können. Und das ist so weit weg und deshalb unsicher, dass es durchaus auch noch später werden mag. Hier im West-Pazifik ziehen, anders als im mittleren und östlichen Teil, wo das Wetter vom stabilen Pazifik-Hoch bestimmt wird, wetterbestimmende Hochs, die sich über dem australischen Festland bilden, nach Osten. Dazwischen gibt es Tiefdruckrinnen oder auch echte Tiefs mit Frontensystemen. In Abhängigkeit davon, wie schnell die sich bewegen, ändert sich das Wetter. In der Nordsee ist das sicher um nix besser, aber da will man ja auch nicht 800 Meilen am Stück segeln. Außerdem sind wir vom östlichen Pazifik schließlich verwöhnt, auch wenn das nun schon zwei Jahre zurück liegt.

Wie auch immer. Weil man das Wetter hier besonders ernst nehmen muss, vor allem dann, wenn man eine Passage plant, checke ich noch einmal genau die Möglichkeiten diverser Wetterberichte ab, die wir haben, wenn wir auf See sind und also nicht auf die vielfältigen Angebote des Internets zugreifen können. Darüber vergeht der Vormittag.

Für den Nachmittag nehmen wir uns ein weiteres Museum vor. Nicht weit weg und auf dem Weg liegt der McDonalds, wo ein paar Fritten und Cheeseburger unseren Verdauungssystemen zugeführt werden. Dieses Museum ist deutlich interessanter, als das gestrige, für uns unter anderem deshalb, weil viele Erläuterungen auch in englischer Sprache geboten werden. In der oberen Etage gibt es eine Abteilung, in der Kultgegenstände anderer Nationen aus Ozeanien, wie Vanuatu, Papua Neu Guinea oder Fiji dargestellt werden. So hat man einen schönen Vergleich zwischen den Kulturen Melanesiens, Micronesiens und Polynesiens. In Vanuatu haben wir einige der hier ausgestellten Masken live gesehen. Ein Museum haben wir dort aber nicht entdeckt.

Dass die Franzosen nicht gern englisch sprechen, bekommen wir am Nachmittag erneut bestätigt, als wir auf Kanal 16 die in zehnminütigen Abständen wiederholten „Mayday Relays“ des MRCC Noumea (Maritime Rescue Center) hören. Die Lady dort redet erstens nur französisch, zweitens leise und drittens schnell. Wenn sie das Ganze auch in Englisch, laut und langsam verlesen würde, wäre die Chance deutlich größer, dass auf See befindliche Crews davon Notiz nehmen und gegebenenfalls helfen könnten. So weit ich das verstehen konnte, ist in der Nähe von Maré (südliche Insel der Loaylties, vor der wir geankert hatten auf dem Weg von Vanuatu hierher) ein Mann über Bord gefallen und wird vermisst. Außerdem vermittelt das zarte Stimmchen, das da den Notruf weiterleitet, nicht den Eindruck, dass sich das MRCC energisch um diesen Seenotfall zu kümmern in der Lage ist. Wäre bei der Gelegenheit glatt mal interessant, zu erfahren, ob eigentlich das deutsche MRCC in deutschen Gewässern ähnliche Funksprüche auch auf Englisch durchgeben würde.

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Verzierungen, die an den Außenseiten und neben den Eingängen von Häusern platziert wurden

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Dieses Doppelkanu wird letztlich nur von Leinen zusammengehalten

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Diese Masken stammen von Malekula, Vanuatu. Dort haben wir sie live im Einsatz bei einem Kulturfestival gesehen. Auch ein Video haben wir damals gemacht https://www.youtube.com/watch?v=6vuaTzbqezg

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