Freitag, 18. Juli 2014

Bay of Islands

Donnerstag, 17. Juli 2014, Bay of Islands, Vanua Balavu, Fiji. Beim Dinghyausflug treffen wir die Monkey Fist. Jungfräuliches Stand Up Paddeln mit Brians Board

Wir hatten eine phantastisch ruhige Nacht und wachen ausgeruht auf. Nach dem Frühstück schwingen wir uns ins Dinghy und fahren die Nordseite der Bay of Islands ab. Es gibt viele kleine Kanäle auf denen man um kleinere und größere Lavafelsen herumkurven kann, meistens auf türkisgrünem Wasser. Unser Ziel sind zwei Buchten im Norden von Vanua Balavu, die wir uns anschauen wollen. Als wir nach 45 Minuten dort ankommen, sehen wir eine Yacht dort vor Anker. Schon aus der Ferne ist mir klar, das ist eine Sun Odyssee 43 DS (wie unser Boot). Und zwar mit Kutterstag. Und mit Bugspriet. Und mit Kuchenbude. Das kann nur die Monkey Fist sein. Klar! Ist sie auch. Haben wir zuletzt in Bora Bora gesehen, wo sie ihren Sohn mit Freundin an Bord hatten (200 Liter Wasserverbrauch pro Tag).

Wir fahren hin und werden natürlich gleich an Bord eingeladen. Kaffee oder Tee? Es ist 10 Uhr morgens, wir entscheiden uns für Kaffee. Dazu gibt es ausgesprochen guten Bananenkuchen, von dem sich Christine gleich das Rezept geben lässt. Wir plaudern sicher eine Stunde lang, in der wir erfahren, dass die beiden die Hurricane Season in Neuseeland verbracht haben und auf dem Weg nach Alaska über Japan sind. Jedes Mal, wenn wir ein baugleiches Schiff sehen, interessieren wir uns für die kleinen Unterschiede. Die Monkey Fist ist wohl die komplett ausgestattetste SO 43 DS, die wir je gesehen haben. Mit vollverkleidetem Cockpit, Ölofen im Salon, Kutterstag, Davits fürs Dinghy, Tauchkompressor, und und und. Neben diesen größeren Geschichten haben Francis und Paul jede Menge netter Kleinigkeiten installiert, die das Leben an Bord erleichtern. Schön zu sehen.

Nachdem wir zurück sind, nutzen wir die hochstehende Mittagssonne, um einmal schnorcheln zu gehen. Wir schwimmen 350 Meter nach Süden, wo wir bei der gestrigen Dinghytour knapp unter der Wasseroberfläche liegende Riffe gesehen hatten. Nachdem wir schon so verwöhnt sind, müssen wir sagen: Wegen des Schnorchelns braucht man nicht herzukommen. Bunte Fische, schöne Korallen, aber nicht so gute Sicht. Nach 5 Metern ist Schluss. Aber ansonsten ist die Bay of Islands absolut traumhaft. Wer nach Fiji kommt, und diese Bucht verpasst, hat wirklich was versäumt. Mittlerweile haben wir in unseren diversen Unterlagen und Berichten anderer Segler gelesen, dass dies hier für viele der tollste Spot während ihrer jahrelangen Segelei rund um die Welt ist. Ja, das finde ich auch. Jedenfalls ist das hier ziemlich einmalig. Kein Mensch weit und breit. Kein Strand, keine Chance, an Land zu gehen. Total ruhiges Wasser, ringsum grün und dicht bewachsene Lavafelsen, einzigartige Wasserstraßen und schmale Passagen auf tieferem und flacherem Wasser. Kaum andere Boote. Kein Stück Tourismus. Ein absoluter Hit!

Am Nachmittag kommt Brian, der Engländer (Daremy, wife Sue), den wir gestern schon kurz kennengelernt hatten, auf seinem Stand Up Paddle Board vorbei. Wir fragen, ob wir auch mal stehend paddeln dürfen. Klar dürfen wir. Während Brian mit einem Bier versorgt wird, legt Christine schon mal los. Geht ganz gut. Dann darf ich auch mal. Auf dem spiegelglatten Wasser haben wir natürlich die besten Anfängerbedingungen. Wenn man etwas reinhaut, kann das doch schon eine ganz sportliche Übung sein. In Savusavu gibt es so ein Ding (aufblasbar) zu kaufen. Wenn wir das nächste Mal da sind, steht es jedenfalls auf der Einkaufsliste.

Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang mit Weißwein aus dem Kühlschrank gibt es auch das Abendessen heute wieder aus der Bordküche. Christine bruzzelt eine leckere Kartoffelpfanne mit viel Gemüse. „Ist noch ein ganz neues Gefühl, mal wieder an Bord zu kochen“, meint sie, nachdem wir in Savusavu zweieinhalb Wochen lang fast ausschließlich auswärts gegessen hatten.

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Bei unserem Dinghyausflug in den Nordteil der Bay of Islands kurven wir auch in abgelegene Buchten mit nur schmalen Zugängen und landen dabei manchmal in kleinen ponds, die von unzugänglichen und dichter Vegetation bewachsenen Bergen eingeschlossen sind

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In manchen dieser kurzen Kanäle ist es tief genug, um auch mit einem Kielboot durchfahren zu können. In anderen wachsen die Korallen aber so hoch, dass man aufsetzen würde, auch bei Hochwasser (das wir haben, als wir diese Dinghytour machen)

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Kaum zu glauben, aber in Bildmitte öffnet sich ein schmaler Kanal, den man mit dem Dinghy wunderbar passieren kann

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Ein Bild dieses Durchgangs gab es gestern schon mal, allerdings bei Niedrigwasser (dort hocke ich unter der Brücke, quasi im Durchgansloch)

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Nein, das ist nicht die Gipsy IIII, sondern die Monkey Fist, die wir schon von den Gesellschaftsinseln her kennen. Francis und Paul waren in der Zwischenzeit in Neuseeland und wollen weiter Richtung Alaska

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Während Christine das Paddelboard der Daremy testet, …

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… trinken Brian und ich schon mal ein Bier

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