Samstag, 4. Juni 2016

Fahrräder weg

Samstag, 04. Juni 2016. Scarborough Marina. 40 Knoten Wind und Regen. Die Fahrräder bläst es vom Steg.

In der Nacht bläst und regnet es wie verrückt. Als ich um sechs Uhr aufwache, stehe ich kurz auf, um mal einen Blick aus dem Fenster nach den Fahrrädern zu werfen. Die hatte ich leichtsinnigerweise auf dem Schwimmsteg neben dem Boot stehen lassen, ohne sie durch Leinen zu sichern. Nun pfeift es mit bis zu 40 Knoten, wie die Windmessanlage zeigt. Ich schaue durchs Küchenfenster nach draußen. Mist. Ich hatte es befürchtet. Von den Fahrrädern ist nichts mehr zu sehen. Klar, der Wind kommt aus Südost und damit fast quer zu den Rädern. Hätte ich mir wirklich denken können. Ich ärgere mich über mich selbst und lege mich wieder hin, eigentlich noch ziemlich müde nach erst 5 Stunden Schlaf. Denn jetzt kann ich eh nichts machen. Aber richtig weiterschlafen kann ich auch nicht, weil ich schon überlege, wie wir die Bikes wieder an die Wasseroberfläche kriegen. Tauchen in dem Hafenwasser will ich ja nicht unbedingt. Man müsste auf jeden Fall bis Niedrigwasser warten, dann geht die Wassertiefe auf etwas weniger als 3 Meter runter. Den Bootshaken verlängern und danach stochern? Irgendwie döse ich dann wohl doch noch mal ein.

Als wir später aufstehen, hat der Regen etwas nachgelassen. Ich gehe nach draußen, um mal genau nachzusehen, ob nicht durch irgendeinen glücklichen Zufall die Räder vielleicht irgendwo hängengeblieben sind. Und traue meinen Augen kaum. Tatsächlich. Der Lenker eines der Räder hat sich zwischen einer Leine und der Klampe am Steg so verklemmt, dass beide Bikes nicht auf Tiefe gegangen sind (weil ich sie durch ein Gummi miteinander verbunden hatte in der Hoffnung, dass sie deshalb nicht so schnell umkippen). Zwar haben Gangschaltung, Kette und Bowdenzüge nun mehrer Stunden im Salzwasser verbracht, aber ich spare zumindest einen Tauchgang, um sie wieder raufzuholen. Eigentlich müssten jetzt die Drähte aus den Zügen geholt und geölt werden. Aber ganz sicher nicht bei dem Wetter. Einfach erst mal mit Süßwasser abspritzen und dann sicher an der Reling verzurren.

Den restlichen Tag verbringen wir an Bord. Der Starkregen lässt zwar nach und auch der Wind wird deutlich weniger, bis er am Abend sogar zur Flaute wird. Aber das Wetter ist trotzdem mies und wir haben keine Lust, vor die Tür zu gehen.

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Unser Nachbar hilft mir beim Bergen der Räder

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