Eigentumsübergang

Dienstag, 14. Juni 2016. Scarborough Marina. Entsorgung abgelaufener Medikamente

Hätten wir auch früher schon mal machen können oder sollen, aber nun, da wir das Boot bald verlassen, wird es wirklich Zeit. Vor Antritt der Reise hatten wir uns mit einem großen Vorrat an Medikamenten ausgestattet, von denen die meisten mittlerweile abgelaufen sind. Bei einigen ist das MHD schon seit Jahren überschritten. Da man die Medizin nicht in den Müll werfen soll, bringen wir eine große Einkaufstasche – bis zum Rand gefüllt - zu einer Apotheke. Tatsächlich verfährt man hier genauso, wie bei uns zu Hause. Auch hier nehmen die Apotheken Abgelaufenes zurück. Trotzdem staunt die Lady in der Pharmacy nicht schlecht, als sie den großen Berg sieht, mit dem wir da anrücken. Normalerweise bringen die Leute nur ein oder zwei Päckchen zurück. Bei uns sind es hunderte. Wandert alles in eine große Tonne.

Anschließend fahren wir aus Redcliffe heraus und nach Northlakes, um uns das dortige Shopping Center anzuschauen. Die Dimensionen sind deutlich größer als desjenigen am Kippa-Ring. Christine kauft ein paar Klamotten, wir gehen Kaffee trinken und bummeln durch die Mall. Anschließend zurück zum Boot.

 

Mittwoch, 15. Juni 2016. Scarborough Marina. Eigentumsübergang. Die Gipsy IIII gehört nicht mehr uns.

Heute Morgen, bereits um kurz nach 7 Uhr, erhalte ich eine SMS von Alex, dass die letzte Rate des noch offenen Betrages der Kaufsumme auf unser Konto überwiesen wurde. Da auch gestern und vorgestern schon Teilbeträge geflossen sind, deren jeweilige Initiierung ebenfalls sehr zeitnah per SMS oder per email (automatisch von der Bank versendet) gemeldet wurde, weiß ich mittlerweile ziemlich genau, wie lange es dauert, bis das Geld auf unserem Konto angekommen ist. Etwa 5 Stunden nämlich. Mit der unterschriebenen Bill of Sale wird der Eigentumsübergang dokumentiert.

Damit ist Alex heute Mittag neuer Eigentümer der Gipsy IIII. Den Namen will er übrigens übernehmen und da Wendy beabsichtigt, einen blog zu schreiben, werden wir die Geschicke unseres ehemaligen Bootes im Internet weiterverfolgen können, wenn wir das wollen. Die beiden kommen wie verabredet bereits um 9 Uhr und während wir ein zweites Frühstück mit Sekt zu uns nehmen, finden wir reichlich Gelegenheit zu plaudern und nebenbei bisher noch nicht berührte Aspekte der Besonderheiten dieses Bootes zu besprechen. Alle Dokumente und Manuals, die ich in den letzten Tagen sortiert hatte, kommen auf den Tisch und am Computer führe ich kurz durch die files, die ich auf einem Stick übergebe. Gegen 13 Uhr verlassen uns die beiden wieder.

Die nächsten Tage werden wir nun also auf einem Schiff wohnen, das uns gar nicht mehr gehört. Morgen kriegen wir Umzugskartons angeliefert und wollen dann anfangen zu packen. Die Abholung ist für nächsten Dienstag geplant und am kommenden Mittwoch um 9 Uhr werden wir die Schlüssel an unsere Nachfolger übergeben, die bei passendem Wetter gleich auslaufen und die Gipsy 50 Meilen nach Süden zu ihrem neuen Liegeplatz bringen wollen.

Am Abend besuchen uns Regina und Michael. Heute drehen sich die Gespräche überwiegend um das Thema Bootsverkauf. Wie macht man es am besten? Unsere Erfahrungen sind ja nun ziemlich frisch und ziemlich gut. Jedem, der sein Boot hier in Australien verkaufen will, können wir nur empfehlen, es genau so zu machen. Denn besser kann es nicht laufen. Erstens ging es blitzschnell (wir hatten bereits am ersten Tag ein Kaufangebot) und zweitens haben wir ein paar Tausender mehr bekommen, als wir ursprünglich haben wollten. Diese positiven Erfahrungen helfen mir letztlich auch etwas, über die an sich traurige Aktion des Bootsverkaufs hinwegzukommen.

Zweites Frühstück mit Sekt