Freitag, 15. April 2016

Airlie Beach

Freitag, 15. April 2016. Airlie Beach, Whitsundays. Mal wieder Yoga. Immer noch viel Regen. Kleine Wanderung auf dem Millennium Walkway.

Was meine Yoga-Übungen angeht, bin ich ja ziemlich nachlässig geworden. Ist immerhin schon fast 3 Wochen her, dass ich mich in Alice Springs dazu aufgerafft hatte. Unser aktuelles Zimmer ist jedenfalls so groß, dass es förmlich dazu einlädt. Und weil das Wetter schlecht ist und wir ohnehin kein großes Programm haben, macht es auch nichts, dass ich erst um 8 Uhr damit anfange, was nicht heißt, dass ich schon ausgeschlafen wäre. Nein, ich hätte durchaus noch länger im Bett liegen können. Wie auch immer: Die drei Wochen Pause machen sich bemerkbar. Bei manchen Übungen wird deutlich, dass die Dehnungsfähigkeit der Bänder und die Dreh-Toleranz in den Gelenken oder der Wirbelsäule schon wieder etwas zurück gegangen sind. Trotzdem gibt es ein Erfolgs-Erlebnis. Erstmals gelingt mir ein freier Kopfstand (ohne Hilfestellung durch Wände oder andere (hilfreiche) Hände), den ich die vorgesehenen 25 Atemzüge, also etwa 2 Mnuten lang, halten kann.

Nach dem Frühstück kleiner Ortsbummel, später machen wir uns zu einer gemütlichen Wanderung auf dem Millennium Walkway auf den Weg. Das Auto bleibt stehen. Die Regenschirme sind wichtig heute und manchmal müssen wir uns auch unterstellen. Wir kommen an der großen Abell Point Marina vorbei, die derzeit viele freie Plätze aufweist. Da wir ja demnächst in diese Gegend segeln wollen, fragen wir im Office nach Preisen und Verfügbarkeiten. Im Juli und August sei die Anfrage so groß, dass man unbedingt vorreservieren sollte. Wahrscheinlich werden wir das aber wohl nicht machen, denn 133 Dollar pro Tag ist schon mehr als happig. Na gut, wenn die Nachfrage so groß ist, muss es der Preis regeln. In der Hauptsaison sehe ich das ja auch ein. Aber in der Nebensaison gelten die gleichen Tarife und auch die long term contracts über 3 oder 6 Monate, die natürlich pro Tag deutlich günstiger werden, sind mehr als doppelt so teuer wie das, was wir in Scarborough bezahlen. Kein Wunder, dass es so viele freie Plätze gibt. Die Marina selbst ist toll, mit integrierter Werft (50 to Travellift) und allen möglichen technischen Werkstätten sowie einigen Restaurants.

Bei einem Kaffee im Marinagelände diskutieren wir die Gefahren, vor denen hier am Strand und anderswo so oft gewarnt wird. Salzwasserkrokodile und Quallen sind es vor allem, die ziemlichen Ärger bereiten und Begegnungen mit ihnen unter Umständen auch zum Tod führen können. Mich interessiert dabei immer, wie hoch denn die Wahrscheinlichkeit ist, dass einem so etwas passiert. Kann man ja alles googlen, auch wenn es etwas dauert, bis man die Frage richtig gestellt hat. Ob die Statistiken dann wirklich alle Fälle erfasst haben, weiß man natürlich nicht, aber für die aktuellere Zeit, also sagen wir mal, für die letzten 30 Jahre oder so, wird man wohl davon ausgehen können. Die Ergebnisse stimmen mich jedenfalls sehr zuversichtlich, denn die tödlichen Unfälle liegen im Jahresmittel unter einem Fall, und das für ganz Australien. Sowohl für Krokodil-Attacken wie für Stinger-Berührungen. Die Anzahl nicht tödlicher, trotzdem wohl ziemlich schmerzhaften und angsteinflößenden Begegnungen, ist natürlich deutlich höher, vor allem bei den Quallen. Bei den Krokodil-Unfällen kommt hinzu, dass sie zu 90 Prozent in Flüssen oder Creeks passierten und die Menschen extrem unvorsichtig waren, weil sie in den Gewässern angelten, schwammen oder sich auf dem Heck ihres Bootes befanden.

Beim Segeln in diesen Gewässern gibt es noch ganz andere Gefahren. Nämlich andere Segler, bzw. solche, die es werden wollen. Erstaunt lese ich in einem Prospekt, dass man hier ohne Vorkenntnisse Segelyachten ohne Skipper (bareboat-charter) mieten und vor der Küste und zwischen den Inseln herum-cruisen kann. Eine Einweisung reiche aus. Na, da werden wir uns in Acht nehmen müssen, wenn wir mit der Gipsy hierher kommen. Die Whitsunday Islands bzw. die Passage zwischen den Inseln und dem Festland, haben ihren Namen übrigens von Captain Cook bekommen, der hier im Jahr 1770 am Pfingstsonntag (engl. whitsunday) entlang gesegelt ist.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Abell Point Marina

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Da trocknet einer sein Gefieder

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Aufgelaufen

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Bei höherem Wasserstand kann man hier halbwegs gefahrlos baden. Der Schwimmkragen hält ein Netz, das die großen Würfelquallen, Haie und Krokodile abhält. Die Maschengröße von etwa 2,5 cm ist allerdings zu groß, um auch die noch kleineren Irukandji (ebenfalls eine Würfelquallenart) am Durchschlüpfen zu hindern. So wurden schon Fälle von unliebsamen Begegnungen innerhalb solcher Netze gemeldet

P4150753

Am Strand wird insbesondere vor den großen und kleinen Würfelquallen gewarnt. An den Warnschildern sind Behältnisse mit Essig angebracht, den man als Erstmaßnahme auf die betroffenen Stellen spülen soll

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Eine Gefahr ganz anderer Art geht m.E. davon aus, dass hier nicht nur unerfahrene Urlauber als Jetski-Fahrer mit höllenmäßig viel PS und irrem Tempo durch die Gegend brettern dürfen, sondern offenbar (siehe Foto, Ausschnitt aus einem Werbe-Prospekt) auch Segelyachten an Leute ohne Erfahrung oder Lizenz vermietet werden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Trübes Wetter mit viel Regen heute. Das Auto bleibt unbewegt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen