Mittwoch, 30. Januar 2013

Lobster die Zweite

Montag, 28. Januar 2013, West Lemmon Cays, mal wieder Lobster

Wir fahren doch nicht weiter, heute. Der Wind ist relativ stark und es ist den ganzen Tag bewölkt. Also mache ich einen Ölwechsel beim Wassermacher und Christine geht einigen Routinetätigkeiten nach, wie z.B. Bestands- und Qualitätskontrolle der Lebensmittel.

Die Aluas haben schon einen Agenten für die Kanalpassage angeschrieben und dieser hat auch schon geantwortet. Wir können ihm vorab schon die Schiffsdaten schicken, damit er rechtzeitig die Passage und die Vermessung beantragen kann. Ja, jedes Boot wird offiziell vermessen. Für den Panamakanal reichen die Angaben in den Schiffspapieren nicht aus.

Beim Herunterladen der emails über Kurzwelle lese ich auch die Antwort von Budget Marine St. Maarten, die mir nun die Transportkosten für ein Dinghy aus der Ost- in die Westkaribik mitteilen. FedEx habe einen Transport überhaupt abgelehnt und DHL wolle 30.297 Dollar („I have contacted FedEx and they will not accommodate a shipment this size. I have contacted DHL and they are not sure they can accommodate this but they gave me the freight charges which is $30,297.50“). Das Schreiben kommt von der Logistikabteilung und ist dazu angetan, am Geisteszustand der Verfasserin zu zweifeln. Die wollen offenbar kein Beiboot im Wert von 3000 Dollar verkaufen, denn dann hätte man sicherlich auch einen Schiffsversand organisieren können.

Am Nachmittag kommt ein Einbaum mit Familienbesatzung längsseits. Die Frau möchte Molas oder Perlenketten verkaufen, der Mann Lobster oder Krabben. Dem Kleinen spendieren wir ein Mars. Beide kommen heute mit uns ins Geschäft. Wir kaufen 4 Langusten, eine größere und 3 Kleine für 10 Dollar. Der Kuna fragt uns, ob er die Tiere gleich zerlegen soll und bittet um ein Messer (alles in Spanisch, übrigens. Christine ist darin mittlerweile halbwegs bewandert). Das kriegt er. Er hackt den lebenden Viechern die Fühler ab und trennt den essbaren Schwanz ab. Den Rest, der übrig bleibt, wirft er wieder in die Salzwasserpfütze zu seinen Füßen im Einbaum. Die halbe Languste ist noch nicht ganz tot, jedenfalls krabbeln die Beine noch. Wahrscheinlich werden diese Reste von den Indios zu Hause noch zu Suppe oder etwas anderem verarbeitet, sonst hätte er den Körper sicher gleich über Bord geworfen.

Christine sucht sich dann noch eine der Armketten aus, die die Kuna-Frau anbietet. Kleine, türkisfarbene Perlen, dicht an dicht auf eine Schnur gereiht, werden mehrfach um den Unterarm gebunden. Nicht ganz einfach an- und abzulegen. Soll wahrscheinlich mindestens mal für eine Woche so an Ort und Stelle bleiben. Sieht jedenfalls schön aus.

Die Aluas holen uns um 17 Uhr zu einer kleinen Dinghy-Tour zur Insel im Osten von uns ab. Wir gehen etwas am Strand spazieren und beobachten 5 Kunas beim Netzfischen. Ziemlich anstrengende Angelegenheit, aber am Ende holen sie doch einen guten Fang in ihren Einbaum.

Zurück an Bord macht sich Christine dann ans Abendessen. Reis mit Gemüse und Lobster. Die Langustenschwänze werden gleich in Seewasser gekocht. Da es kleine Tiere sind, reichen 3 bis 5 Minuten Kochzeit. Mit einer Knoblauchsauce schmecken sie ganz hervorragend.

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Die Kunas segeln ihre Einbäume auch

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Mit unserem großen Küchenmesser werden die Langusten ruckzuck zerlegt, und zwar bei lenbendigem Leib

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Die halben Tiere krabbeln noch eine Weile im Einbaum herum und dienen später wahrscheinlich als Grundlage für eine Suppe

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Der Junior bekommt die Dollars zu Verwahrung und von uns ein Mars

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Christine kauft eine der Armreifketten, und zwar vom linken Stock die dritte von unten

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Dinghy-Ausflug mit den Aluas zur Nachbarinsel

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5 junge Kunas beim Fischfang. Einer zieht das Netz ins Boot, die anderen Vier halten das Netz hoch, damit die Fische nicht über den Rand “entfleuchen” können. Schwere Arbeit, aber am Ende ganz erfolgreich. Im Hintergrund die Alua, dahinter die Gipsy IIII (hier nicht zu sehen)

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Unser heutiges Abendessen. Weil die Rotweinflasche schon offen und gekühlt ist, verzichten wir darauf, eine Flasche Weißwein zu öffnen.

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