Dienstag, 5. November 2013, Raiatea, CNI, es geht an Land
Wir stehen um Sieben auf, frühstücken und erledigen noch ein paar Dinge, die einfacher sind, so lange wir noch im Wasser liegen (wie z.B. das Auffüllen der Wassertanks).
Um 10 Uhr geht es los. Wir fahren die paar Meter bis zum Slipway und werden dann durch Leinen auf das bereits ins Wasser gelassene Cradle (Gestell, auf dem das Boot aus dem Wasser genommen wird und später auch an Land steht) geführt. Zwei Schwimmer sind im Wasser, um die genaue Position zu ermitteln und die seitlichen Stützen festzuschrauben. Währenddessen lasse ich den Volvo erst Süßwasser, dann 10 Liter Kühlmittel (was ich hier in der Werft mit fast 80 Euro sehr teuer einkaufen musste) in den Seewasserkreislauf ziehen, damit der Motor während der Liegezeit besser gegen Korrosion geschützt ist. Dann geht es Milimimeter für Millimeter vorwärts. Bergauf. Mit ziemlicher Steigung. Zwei Leinen, je eine an Backbord und Steuerbord, die verhindern sollen, dass das Schiff nach achtern rutscht, knallen wir mit den Winschen richtig dicht, bevor es himmelwärts geht. Eine Stunde später stehen wir immer noch mit etwas Neigung, aber hoch und trocken auf dem Slipway. Das Unterwasserschiff wird mit Hochdruck gereinigt, dann ist Mittagspause.
Um halb Zwei geht es weiter. Wir werden langsam zu unserem finalen Liegeplatz bugsiert. Alles geht ruhig und gelassen, aber professionell über die Bühne. Zwei Mann sind jetzt noch im Einsatz. Einer fährt den Traktor, der andere weist ein. Alles mit Handzeichen, es ist fast kein Wort zu hören. Wir haben einen tollen Platz bekommen. Das Schiff steht mit dem Bug nach Osten, direkt am Wasser, d.h. auch hier können wir den Sonnenuntergang vom Cockpit aus sehen.
Christine werkelt unter Deck, ich unterm Schiff. Ich säubere den Propeller, nehme die große Opferanode runter und baue die Bugstrahlprops ab. Weil ich in Curacao ordentlich Fett verwendet hatte, geht das heute spielend leicht. Trotzdem sind mit diesen Dingen schnell zweieinhalb Stunden platt. Wir schwimmen noch eine Runde, gehen duschen und genießen dann den Sundowner im Cockpit. Auch heute hatten wir phantastisches Wetter. Viel Sonne, wenig Wind.
Am Morgen: Blick über die Gulliver auf den Slipway. Unser Cradle wird gerade auf dem Trailer zu Wasser gelassen
Der Traktor ist hinten mit dicken Drahtseilen, die im Boden verankert sind, gesichert. Der Trailer wird mittels Seilwinde abgelassen und später mit Last wieder bergwärts gezogen
Es geht bergauf
Ein Blick über die Kante
Das Heck taucht bei dieser Übung etwa zwanzig Zentimeter tiefer ins Wasser, als wenn das Boot auf ebenem Kiel liegt
Relativ steil geht es aufwärts. Zwei Leinen, die wir mit den Winschen dichtknallen, verhindern, dass das Boot rückwärts vom Trailer rutscht
Die Jungs im Wasser passen auf, dass der Kiel mittig auf das Cradle kommt und schrauben die Stützplatten, die das Schiff seitlich stabilisieren, fest unter den Schiffsboden
Unser Blick während des Mittagessens (Bohneneintopf. Die letzten Dosen, die ablaufgefährdet waren, sind jetzt auch verarbeitet), dass wir nun in luftiger Höhe von 3 Metern einnehmen
13.45 Uhr: Wir werden an unseren Stellplatz bugsiert.
Wir haben Glück und bekommen einen Platz direkt am Wasser
Viel Platz bleibt da nicht, aber es geht sich aus
Vor Ort wird der Trailer mit hydraulischen Hubstempeln angehoben und die hinteren Räder abgekoppelt, damit der Hänger unter dem Lagerbock herausgezogen werden kann, siehe Bild unten
Jeden Tag ein toller Sonnenuntergang, heute aus höherem Blickwinkel
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