Sonntag, 9. Juni 2013, Kauehi, Wanderung auf der Außenseite des Motus und Potluck am Strand
Für den Volvo Motor hatte ich mir zu Hause noch die komplette Ersatzteilliste aus dem Internet heruntergeladen und in dieser finde ich tatsächlich den Bowdenzug mit Volvo Artikelnummer. Auf Tahiti soll es sogar Volvo Penta Händler geben, also könnte ich so ein Ding wahrscheinlich schon vorab per email bestellen. Aber dazu müssen wir erstmal die Länge wissen, denn die Züge gibt es in Längen ab 3 m und dann jeweils 25 cm länger. Also ausmessen. Das ist aber mal wieder gar nicht so einfach, denn das Ding ist natürlich dort verlegt, wo man nicht drankommt. Größtes Problem ist ein großer Bogen im Heck, den man zwar sehen, wo man aber kein Maßband anlegen kann. Aber einen Schlauch kann man in die Runde biegen und nachmessen. Ich komme am Ende auf 6,21 m, also wird die 6,25 er wohl die richtige Länge sein. Dann demontiere ich noch einmal den Schalthebelkasten und ziehe am Draht, der am Ende übrigens 4,8 mm stark und massiv ist. Die Bruchstelle ist nur etwa 12 cm vom oberen Ende entfernt. Erst als ich mir das ganze später auf dem Makro Foto ansehe, kommt mir der Gedanke, dass hier kein Bruch, sondern möglicherweise eine Verbindung zwischen massivem und flexiblem Draht hops gegangen ist. Vielleicht ließe sich das ja auch einfacher reparieren, als einen neuen Zug einzuführen. Mal sehen.
Christine präpariert unterdessen einen Nudelsalat und backt einen Kuchen für das 14 Uhr Potluck an Land.
Um 11 satteln wir das Dinghy und fahren zum Strand. Durch eine Lücke im Dickicht kämpfen wir uns zu einer weniger bewachsenen Fläche, deren Boden aus grauen Korallensteinen besteht, durch und gehen die etwa 300 Meter bis zur Außenseite des Motus. Außer uns ist keine Menschenseele zu sehen. Um 13 Uhr sind wir wieder an Bord zurück. Eine Stunde später geht es wieder los. Pauline und Robin von der Flap Jack haben schon ein Feuer angezündet und ein paar Sitzgelegenheiten herangeschafft. Nach und nach trudeln alle Besatzungen der 8 Boote, insgesamt 22 Personen, die derzeit hier sind, ein. Namen merken ist angesagt. Wieder gibt es einige interessante Begegnungen. Die ungewöhnlichste ist diesmal diejenige mit Barbara aus Wien, die nach ihrem Studium vor 2 Jahren mit dem Fahrrad losgefahren ist und in Spanien und in weiterer Folge dann auf den Kanaren, Kapverden, Martinique und Kuba auf Yachten als Crew mitgefahren ist. Derzeit segelt sie mit 3 anderen youngsters zusammen. Keine Ahnung vom Segeln, aber jede Menge Abenteuerlust. Ihr Fahrrad hat sie überall mitnehmen können. Wenn sie mit dem Rad unterwegs ist, braucht sie (so gut wie) überhaupt kein Geld. Essen findet sie dort, wo Supermärkte ihre Überbestände entsorgen, oder sie ernährt sich von Mangos und Kokosnüssen, wofür sie übrigens notfalls auch auf die Palmen klettert (Abschürfungen an Armen und Beinen belegen das eindrucksvoll). Geschlafen wird in einer Hängematte. Bei Regen kommt eine Plastikplane drüber. Das Mädel ist wirklich eine wilde Henne. Sie möchte ökologisch, ohne ein Flugzeug zu benutzen, per Fahrrad und Segelboot einmal um die Welt (und das fast ohne Geld). Nun, die Hälfte hat sie schon bald hinter sich.
Das ist die Mechanik im Inneren des Schalthebelgehäuses. Links der Bowdenzug fürs Getriebe, in der Mitte der Gaszug
An dieser Stelle ist der Zug gebrochen
Das ist die Bruchstelle. Erst in der Vergrößerung am PC wird mir klar, dass hier offenbar ein dünnerer Draht eingepresst ist
Wir machen einen kleinen Spaziergang zur Ozeanseite des Atolls. Hier ein Brackwassertümpel mit rotem Bewuchs
Die Luvseite des langen Motus von Kauehi, das sich auf der Ostseite des Atolls insgesamt 12 Seemeilen von Nord nach Süd erstreckt
Einmal nicht aufgepasst. Die nassen Steine sind verdammt rutschig. Schon liege ich auf dem Rücken. Glücklicherweise ist außer ein paar Abschürfungen nicht viel passiert. Hätte aber auch ins Auge gehen können. Schutzengel, well done!
Angespülte Boje, wahrscheinlich von einem Fischernetz losgerissen. Erst in die Hand genommen, dann dekorativ in Szene gesetzt
Habe ich doch glatt für einen Stein gehalten (Christine auch). Ist aber ein Stück Schaumstoff
Mittagsabkühlung hinterm Schiff
Großes Potluck am Strand. Alle Crews nehmen teil
Links von Christine steht Dale, der Skipper von “Dragons’s Bane”. Er ist mit seinem Sohn und dessen Freund auf Weltumsegelung. Sein Sohn hatte die Idee geäußert, irgend etwas besonderes zu unternehmen, bevor der Ernst des Lebens losgeht und Papa macht’s möglich
In der Bildmitte Robin und Pauline von “Flapjack”, daneben Katrine, die mit ihrem australischen Mann Bruce auf der “Marienette” unterwegs ist. Im Vordergrund Norma und Phil von der “Minnie B”
Die Organisatoren des Potlucks: Die Engländer Robin und Pauline. Sie leben seit 15 Jahren an Bord ihres selbst gebauten Schiffes
Phil (Minnie B) genießt eine Zigarre
Eine wirklich wildes Huhn: Barbara aus Wien fährt mit Fahrrad und ansonsten als Crew auf Yachten (derzeit auf “Portal”) um die Welt
Wieder eine schöne Abendstimmung mit unendlicher Ruhe
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