Dienstag, 15. Januar 2013, Curacao nach San Blas, 3. Tag auf See, 183 Meilen Rekordetmal
Am Vormittag sind wir wieder vor der Alua und mit dem Setzen der Kutterfock an Stb., zusätzlich zur gerefften und ausgebaumten Genua an Bb. bauen wir unseren Vorsprung bis zum Abend auf gut 3 sm aus. Bei Tageslicht können wir das von der Sonne angeschienene Segel der Alua gut sehen, aber in der Dunkelheit verlieren wir sie aus den Augen, weil ihre Dreifarbenlaterne im Masttop defekt ist, und sie nur die auf Deck angebrachten Seitenlichter fahren, die auf diese Entfernung nicht mehr zu sehen sind. Wir gehen aber davon aus, dass unser weißes Hecklicht im Mast von ihnen gut ausgemacht werden kann. Auch das aktive AIS-Signal der Alua verlieren wir vom Schirm, wenn der Abstand größer als 2 sm wird. Zwei mal täglich, um 0900 und 1800, nehmen wir über VHF Funkkontakt auf, um uns auszutauschen, über die Befindlichkeiten an Bord, insbesondere aber auch über die Wetterprognosen, denn Nelly und Peter haben speziell aufbereitete Wetterdaten, die sie per Funk von der Wetterwelt aus Kiel erhalten.
Der Wind frischt im Laufe des Tages auf 25 Knoten auf und erreicht in den Böen am Abend und in der Nacht 35 Knoten. Die Wellenhöhe ist beachtlich gestiegen und bei 3,5 m angelangt. Insofern bewegt sich die Gipsy wie ein Rodeopferd, wobei wir nicht nur im Sattel bleiben müssen, sondern auch alles andere zu erledigen haben. Insbesondere die Essenszubereitung ist etwas mühsam. Christine geht es trotzdem ganz gut, sie kann sogar zu Mittag ein paar Brote unter Deck herrichten. Zu Abend gibt es Zwiebelsuppe aus der Dose, heißgemacht in der Microwelle.
Wir erreichen heute ein Rekordetmal (die Strecke, die ein Schiff in 24 h zurücklegt) von 183 Seemeilen (159 durchs Wasser). Unser bisheriger Rekordwert, aufgestellt auf der Atlantiküberquerung, lag bei 171 Meilen. In der Stunde von 18 bis 19 Uhr legen wir sogar über 10 Meilen über Grund zurück. Als der Wind 35 Knoten erreicht und wir die Wellen hinuntersurfen, kann ich am Log bis zu 12 Knoten ablesen. Auch das haben wir noch nicht gehabt. Es gibt natürlich ein paar gute Fotos von dem Geschehen, die können aber nicht per Kurzwelle übertragen werden. Sobald eine brauchbare Internetverbindung zur Verfügung steht, werden sie nachgereicht.
Am Ende des Tages liegen noch 225 Meilen vor uns.
Da trocknet ein Teil der gestern im Schlafzimmer nass gewordenen Klamotten
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